Alt-Landeshauptmann Pühringer: "Senioren im Bezirk leisten wichtige ehrenamtliche Arbeit"

„Oft heißt es, 'Senioren kosten uns nur Geld'“, so Josef Pühringer, ehemaliger Landeshauptmann und Landesobmann des Seniorenbundes OÖ. „Dabei leisten Ältere wichtige ehrenamtliche Arbeit, kümmern sich um die Enkerl und oft auch sonst um Angehörige - weil sie 'die Zeit haben'.“ Im Vereinsleben unterstützen sie als Schriftführende, als Organisatoren oder Referenten. So gern sie das auch machen, fehle es oft an der nötigen Anerkennung in der Gesellschaft. „Wenn ein älterer Mensch, zum Beispiel beim Kauf eines Zugtickets, auf jüngere Generationen angewiesen ist - weil sich die Welt zunehmend digitalisiert und Dinge des alltäglichen Lebens nurmehr 'online' abgewickelt werden können - ist das kein selbstbestimmtes Handeln mehr“, kritisiert Pühringer. Die Technik wird weiter fortschreiten und um ältere Generationen im Umgang damit zu unterstützen, bieten die Seniorenbund-Ortsgruppen auch dahingehend gezielte Schulungen an.

Grund für die „Alterspyramide“

Dass die Bevölkerung im Land älter wird, liegt auch am allgemeinen Aufschwung (der Wirtschaft) in den 60er und 70er Jahren. Die daraus entstehenden geburtenstarken Jahrgänge führen dazu, dass die Generation 60+ heute stärker wächst als je zuvor. In den nächsten zehn Jahren steigt die Zahl der Senioren noch stark an, mit einer „Kehrtwende“ ist 2050 zu rechnen - erst dann beginnt langsam der Eintritt der geburtenschwächeren Jahrgänge. Das zeigen Aufzeichnungen von Statistik Austria.

Bevölkerungsentwicklung bis 2050 in Linz und Linz-Land

Der Anteil der Generation 60+ an der Gesamtbevölkerung wächst von 2024 bis 2050 in der Stadt Linz von 26 auf 30 Prozent und in Linz-Land von 26 sogar auf 33 Prozent. Während die Gesamtbevölkerung in Linz in diesem Zeitraum um 19.671 auf 231.671 wächst, wird es in der Landeshauptstadt bis 2050 um 14.400 (+ 27 Prozent) mehr Senioren als heute geben. Im Bezirk Linz-Land wächst die Gruppe der Menschen über 60 Jahren um 15.800 Personen, also um 38 Prozent.

Diese Entwicklung beeinflusst Wirtschaftsbereiche, den Arbeitsmarkt, den Tourismus sowie unser Sozial- und Gesundheitswesen. Auch Kultur und Sport sind betroffen. Einerseits wird es mehr ältere Menschen geben, die Unterstützung oder Pflege brauchen, aber auch mehr Senioren, die aktiv am Leben teilnehmen und sich engagieren. „Die demografische Entwicklung betrifft viele Bereiche des Lebens und wird daher eine der großen Herausforderungen der zukünftigen Politik sein“, so Pühringer und Seniorenbund-Landesgeschäftsführer OÖ Franz Ebner.

70.000 Stunden Breitensportangebot in 425 oö. Ortsgruppen

Um Gemeinschaft und aktives Altern zu fördern, organisiert der Seniorenbund in Linz und Linz-Land zahlreiche Veranstaltungen - heuer unter dem Motto „Gemeinsam bewegen. Gesünder leben“. Mit jährlich 70.000 Stunden an sportlichen Aktivitäten in den 425 oberösterreichischen Ortsgruppen – von Wandern und Radfahren bis hin zu Seniorentanz – werden die Mitglieder zu mehr Bewegung und damit zu mehr Lebensqualität motiviert. Angebote wie regelmäßige Stammtischtreffen, zu denen EDV-affine Personen geladen sind, unterstützen Ältere im Umgang mit Tablets, Smartphones und generell im Zurechtfinden im digitalen Raum.

Es ist nicht Pflicht, Seniorenbund-Mitglied zu sein, um bei den Veranstaltungen teilzunehmen, wobei die Teilnahme daran dann teurer als für Mitglieder ist. Diese kostet im Jahr 30 Euro, eine Beitrittserklärung kann an jeder Bezirksortsstelle unterschrieben werden. Vergünstigungen gibt es für Familien (22 Euro).

Neumitgliederwettbewerb und Ehrungen für die „besten Ortsgruppen“

Im vergangenen Jahr konnten in Linz 139 und im Bezirk Linz-Land 329 Senioren geworben werden. Damit zählt der OÖ Seniorenbund in Linz per 31. Jänner dieses Jahres 2.015 und in Linz-Land 4.845 Mitglieder. Landesweit sind es über 76.000.

Um den Funktionären, die für diese Entwicklung verantwortlich sind, einen Dank auszusprechen, initiierte der OÖ Seniorenbund einen Neumitgliederwettbewerb. Die besten drei Ortsgruppen sowie die besten Einzelwerber werden dabei bei einer würdigen Ehrungsfeier prämiert. In Linz erreichte dabei in der absoluten und relativen Wertung die Ortsgruppe Stockhof den ersten Platz. Im Bezirk Linz-Land gewann die Ortsgruppe Leonding in der absoluten Wertung, in der relativen ist es Haid vor St. Marien und Pucking.

Bezirksobfrau Susanne Wegscheider (Linz Stadt) betont: „Unsere Mitglieder leisten einen unschätzbaren Beitrag für das gesellschaftliche Leben. Sie sind aktiv und engagiert.“ Auch Linz-Land-Bezirksobfrau Josefine Richter unterstreicht abschließend: „Senioren sind eine wichtige Stütze – in der Familie, im Ehrenamt und in der Gesellschaft. Ihr Beitrag verdient mehr Anerkennung.“