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Geplantes Amazon-Logistikzentrum im Ennshafen sorgt bei den Grünen für Kritik

Maya Lauren Matschek, 06.05.2025 16:30

ENNS. Die geplante Ansiedlung eines Logistikzentrums im Ennshafen – mutmaßlich durch Amazon – sorgt für Kritik seitens der Grünen Enns. Sie sehen Handlungsbedarf in Hinblick auf Verkehrsbelastung, Umweltauswirkungen und Transparenz.

Amazon plant im Ennshafen offenbar die Ansiedelung eines Verteilerzentrums. (Foto: Ennshafen)
Amazon plant im Ennshafen offenbar die Ansiedelung eines Verteilerzentrums. (Foto: Ennshafen)

„Neue Arbeitsplätze und zusätzliche Kommunalsteuereinnahmen sind grundsätzlich zu begrüßen. Doch mögliche Belastungen für die Bevölkerung dürfen nicht unter den Tisch fallen“, sagt Michael Reichhardt (Grüne), Umweltstadtrat in Enns.

Kritik: „Hohes Verkehrsaufkommen und keine UVP“

Laut der Grünen-Ortsgruppe könnten künftig bis zu 320 Fahrten von Lieferfahrzeugen sowie rund 70 Lkw pro Tag das Gelände frequentieren. Zwar sei vorgesehen, dass die Klein-Lkws die Umfahrungsstraße nutzen, eine verbindliche Regelung fehle aber. Betroffen wären laut Grüne insbesondere die Schäferhofsiedlung und die Enghagener Straße, die schon jetzt unter hohem Verkehrsaufkommen leiden. Reichhardt: „Beim Ausbau der Firma Bernegger hieß es, der Kreisverkehr sei ausgelastet. Dann kam Panattoni – und nun soll ein weiteres Logistikzentrum folgen. Offenbar ist der Kreisverkehr ein wahres Wunderwerk.“

Problematisch sei zudem, dass für das Projekt auf dem fast 40.000 Quadratmeter großem Areal keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich ist. Die Grünen Enns fordern verbindliche Maßnahmen: eine klare Verkehrsführung abseits von Wohngebieten, Überwachung von Tempolimits, Lärmschutz, regelmäßige Luftqualitätsmessungen sowie eine transparente Information der Bevölkerung über den Projektfortschritt.

Firma verpflichtet sich zum Bau eines neuen Radwegs

„Bei der vorgesehenen Fläche handelt es sich um ein bereits gewidmetes Industriegrundstück. Um die Belastung für die Anrainer zu minimieren, wurde mit dem Betrieb vereinbart, dass nur Lieferfahrten ins Stadtgebiet Enns über Gemeindestraßen erfolgen dürfen, alle anderen über die Umfahrung B1“, sagt SP-Bürgermeister Christian Deleja-Hotko: „Die Firma verpflichtet sich zudem zum Bau eines neuen Radwegs entlang der Mainstraße, zur Errichtung einer Bushaltestelle und zur Mitfinanzierung künftiger Verkehrslösungen. Ziel der Stadt Enns ist es, Verkehr durch das Stadtgebiet zu vermeiden.“


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