Lebenserinnerungen: Josef Löckinger bringt die Vergangenheit zu Papier
ENZENKIRCHEN/ESTERNBERG. Während seiner Ausbildung zum Fachsozialbetreuer entdeckte der Enzenkirchner Josef Löckinger seine Leidenschaft zur Biographiearbeit. Die Geschichten aus der Nachkriegszeit, die ihm die Bewohner des Bezirksalten- und Pflegeheimes in Esternberg erzählen, möchte er nun sammeln und in einem Buch veröffentlichen.
„Es war mir ein großes Bedürfnis, mit meiner Arbeit etwas Bleibendes zu schaffen. Für uns und die nachfolgenden Generationen ist es von großem Wert, diese Geschichten niederzuschreiben“, sagt der Enzenkirchner Josef Löckinger. Im Zuge seines Fachprojekts an der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks in Wels befasste er sich erstmals mit der Vergangenheit einiger Bewohner und brachte diese zu Papier. „Allein wenn sie vom Krieg und dem Wiederaufbau berichten, bekommt man Gänsehaut, sie mussten viele harte Zeiten bewältigen.“
Gänsehaut beim Zuhören
Eine Bewohnerin des Esternberger Bezirksalten- und Pflegeheimes schilderte von ihrer Zeit als Magd im Stift Reichersberg, als sie 50 Kühe per Hand melken und mit dem Stier zu Fuß nach Ried gehen musste. Eine andere Geschichte handelt von einer Sonderschullehrerin, die gleich nach dem Krieg unterrichten musste. Diese Erzählungen und Erfahrungen will der 33-Jährige sammeln und in einem Buch veröffentlichen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Der Titel seines künftigen Werkes steht schon fest: „Lebenserinnerungen“. Der Fachsozialbetreuer, der zuvor 15 Jahre als Tischler tätig war und jetzt seine Berufung gefunden hat, ist nach wie vor in Esternberg tätig und nebenbei auch leidenschaftlicher Mundartdichter.
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