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Rabeder: „Das Ziel ist eine langfristige Lebensstilkorrektur und eine Essschule“

Victoria Preining, 25.02.2020 17:00

URFAHR-UMGEBUNG/FELDKIRCHEN. Mit dem Aschermittwoch beginnt in Österreich die Fastenzeit. Doch nicht nur in dieser, sondern im Allgemeinen scheint das Fasten wieder voll im Trend zu sein. Tips hat sich deswegen genauer mit Elisabeth Rabeder, Betriebsleiterin des Curhauses der Marienschwestern in Bad Mühllacken, über dieses Thema unterhalten.

Neben der gesunden Ernährung darf auch die regelmäßige Bewegung in der Fastenzeit nicht fehlen. Foto: Sebastian Duda/shutterstock.com

Fragt man Elisabeth Rabeder nach den positiven Auswirkungen des Fastens, so kann einem die Expertin aus dem Curhaus in Bad Mühllacken prompt eine lange Liste aufzählen: „Der große Vorteil vom Fasten ist, dass mein Körper einen Jungbrunnen-Kick durch diese Entlastung bekommt. Der Darm ist „auf Urlaub“, die verschiedenen Gesundheitsparameter – sprich Blutdruck, Blutzucker, einfach die Stoffwechselvorgänge – verbessern sich. Man kommt in ein gesünderes, besseres Essverhalten“, sagt die Betriebsleiterin des Curhauses. Auch die Selbstheilungskräfte würden auf diesem Weg wieder aktiviert werden. Aber nicht nur körperlich wirke sich Fasten positiv aus: „Auf der seelisch-mentalen Seite ist es so, dass man durch diesen bewussten Verzicht wieder in eine andere Achtsamkeit kommt, als man es im Alltag lebt, wenn man immer alles zur Verfügung hat“, erklärt Rabeder. Fasten soll einem laut der Fachfrau auch die Möglichkeit geben, wieder mit sich selbst in Beziehung zu kommen, sich selbst wieder zu spüren und wahrzunehmen, was einem gut tut. „Das Fasten kann man auch mit einem Neustart vergleichen, wenn ich bei einem Computer sozusagen den Reset-Knopf drücke und das Programm erneut hochfährt und sich neu ordnet. Das ist das Schöne beim Fasten, weil man plötzlich wieder Dinge wahrnimmt“, so die Fachfrau.

Tipps für den Anfang

Für jene, die gerne eine Fastenzeit einlegen möchten, hat die Expertin zentrale Ratschläge, die es zu beachten gilt. Punkt eins: Allen voran müsse sich die fastende Person entscheiden, welche Methode sie anwenden will. Schließlich gäbe es hier mittlerweile einige Varianten, die in Frage kommen. Neben der klassischen Vollfastenwoche nach der Buchinger-Methode können das beispielsweise auch sanftere Suppenfastenwochen oder das alltagstauglichere Basenfasten sein. Ebenso sei das momentan sehr trendige Intervallfasten eine Möglichkeit.

Typsache

Sowohl bei der Auswahl der Methode als auch bei der Dauer der Fastenphase gelte außerdem: „Grundsätzlich hat eigentlich alles Sinn, wo man für sich selber spürt: Das tut mir gut, da lerne ich etwas, da kann ich eine Verhaltensänderung einleiten“, betont die Expertin. Es gehe darum, jene Variante zu finden, die zu einem passt. Das Ziel sei dabei immer dasselbe: „Das Ziel ist eine langfristige Lebensstilkorrektur und eine Essschule und das Einüben eines neuen Essverhaltens. Und darum haben grundsätzlich auch verschiedenste Methoden Berechtigung, weil man so ins Ausprobieren kommt und schlussendlich leichter das Seine findet“, sagt Rabeder.

Wasser als Basisverpflegung

Vor Beginn einer Vollfastenzeit rät die Expertin, sich schon eine Woche vorher auf diese einzustimmen: „Das heißt, schon sukzessive die Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Zucker, Naschereien, Mehlspeisen und auch tierische Produkte ausschleichen zu lassen“, so die Fachfrau. Ganz im Zentrum jeder Fastenmethode: Wasser. „Die Basisverpflegung jeder Fastenwoche ist das Wasser. Das ist das Wichtigste“, sagt Rabeder. Zusätzlich würde sie Tee empfehlen, auch hier gäbe es bereits verschiedene, passende Sorten für die Fastenzeit. Ein Punkt, der immer wieder für Diskussion sorgt, ist der Einsatz von Salz in dieser Zeit. Rabeder: „Völlig salzlos war früher, das habe ich auch noch so gelernt. Die neuesten Erkenntnisse aus der Fastenforschung erlauben ganz bewusst Salzgaben. Man gibt eine Prise Natur- oder Kräutersalz in die Suppe damit der Elektrolythaushalt nicht ganz absackt. Den Fastern geht es besser, der Kreislauf ist stabiler.“


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