Die Hexenmacher: Bad Zeller servieren keine leichte Theaterkost
BAD ZELL. Mehr als fruchtbar ist der Boden, auf den das Theaterprojekt über den historisch verbürgten letzten großen Hexenprozess in der Region gefallen ist. Im September hat „Die Hexenmacher. Eine Familienausrottung“ Premiere. Mehr als 100 Frauen und Männer wirken auf und hinter der Bühne in der Theaterhalle zu Zellhof mit.
Den Anstoß, aus dem Prozess gegen die „Wagenlehnerin“ ein Theaterstück zu machen, gab Zita Eder aus Bad Zell. In Wolfgang Aistleitner (73), einem pensionierten Richter, Gründer der Justiztheatergruppe „Das Tribunal“, Regisseur und Laienschauspieler aus Waxenberg, fand sie einen kongenialen Partner.
Historische Gerichtsprotokolle studiert
Aistleitner vertiefte sich in die lückenlos erhaltenen Gerichtsprotokolle der Herrschaft Prandegg/Zellhof und verfasste über den Hexenprozess am Vorabend der Aufklärung ein Theaterstück. „Es ist keine reine historische Abhandlung, basiert aber auf den Originalprotokollen“, sagt Aistleitner, der auch Regie führt. Erstaunlich: Obwohl es in Bad Zell keinen Theaterverein gibt, waren alle Rollen und Funktionen auf und hinter der Bühne im Handumdrehen besetzt. Die Hauptrolle der Wagenlehnerin spielt Aistleitners Lebensgefährtin Elisabeth Neulinger.
Proben beim Kürmayr
Seit Anfang März wird nun bereits im leerstehenden Kürmayr-Geschäft geprobt. Und schon nach kurzem Proben-Kiebitzen wird klar: „Die Hexenmacher“ ist keine leichte Kost und macht sehr betroffen. „Deshalb raten wir auch von einem Theaterbesuch unter zwölf Jahren ab“, sagt Hans Hinterreiter vom Volksbildungswerk, das als Veranstalter fungiert. Hinterreiter zählt mit Bürgermeister Tischler, Georgia Naderer, Martin Moser und Bruno Peböck zu den organisatorischen Leitern der Produktion. Zum Team der künstlerischen Leitung gehören neben Wolfgang Aistleitner und Zita Eder Martina Fröhlich, Lizi Pilz und Andreas Pilz.
Chor und Orchester wirken mit
Ein eigens gegründeter Chor, geleitet von Evelin Huber und Waltraud Eder, sorgt gemeinsam mit einem Orchester unter Helmut Wiesinger für den musikalischen Background des Stücks, das in der Barockzeit spielt. Mittlerweile sind bereits rund zwei Drittel der Karten verkauft.
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