Fraustadt Freistadt: Warum Frauenarmut ein Schattendasein führt
FREISTADT. Mit der Ausstellung „Schattendasein Frauenarmut“ holt die Gruppe Fraustadt Freistadt ein brisantes Thema vor den Vorhang. Eröffnet wird die Schau am Donnerstag, 30. Jänner, im Freistädter Schlossmuseum.
Gibt es denn bei uns Armut überhaupt? Diese Frage wird oft gestellt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Jede zehnte Oberösterreicherin ist armutsgefährdet, bei den Alleinerzieherinnen sind es österreichweit 41 Prozent. Rund vier von zehn Pensionistinnen im Bezirk Freistadt bekommen weniger als 1.000 Euro Pension. 1.276 Menschen haben eine Einkaufskarte für die drei Sozialmärkte im Bezirk.
Rückzug aus der Öffentlichkeit
Aufgrund fehlender finanzieller Mittel ziehen sich viele Armutsbetroffene aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Dadurch geraten ihre prekären Lebensumstände zunehmend aus dem Blick der Öffentlichkeit. Das Gefühl von Scham, das viele Betroffene empfinden, verstärkt diese Unsichtbarkeit. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, offen über Armut zu sprechen. Genau das macht der Verein Fraustadt Freistadt mit der Ausstellung „Schattendasein. Frauenarmut“, die am 30. Jänner 2025 im Schlossmuseum eröffnet wird.
Das Ausstellungskonzept wurde von der aus Lasberg stammenden Künstlerin Andrea Fröhlich entwickelt und in Zusammenarbeit mit Fachexpertinnen und dem Schlossmuseum Freistadt umgesetzt. Neben aktuellen Daten und Formen der Armutsmessung laden Installationen und eine Geburtslotterie zum Besuch ein. Mittels Steckbriefen und einem Fotoprojekt wird versucht, Einblicke in die Lebenswelten armutsbetroffener Frauen zu geben. Nicht zuletzt sollen die in der Ausstellung präsentierten Lösungsansätze das Bewusstsein für Armutsfallen bei allen Altersgruppen schärfen.
Ausstellung läuft bis 30. März
Eröffnet wird die Ausstellung „Schattendasein. Frauenarmut“ am Donnerstag, 30. Jänner, um 19 Uhr im Schlossmuseum Freistadt. Sie kann bis 30. März besucht werden und ist für Einzelpersonen und Gruppen ebenso geeignet wie für Schulen und Organisationen, bietet sie doch vielfältige Informationen und Diskussionsgrundlagen zu einem aktuellen und weitreichenden Thema.
Die beiden Obmänner des Museumsvereins Herbert Pointner und Christian Hackl sind sich einig: „Parallel zu den wertvollen historischen Sammlungen und Ausstellungen möchten wir das Schlossmuseum öffnen für zeitgenössische Kunst und Kultur sowie auch aktuelle gesellschaftliche Themen und damit neue Wege beschreiten.“
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