38. Internationales Festival: Der neue Heimatfilm

Perspektiven wechseln, Horizonte erweitern, Heimat neu denken, denn so viel ist und macht Heimat aus – diesem Prinzip folgt das Festival seit Jahrzehnten.

Italienische Filmschaffende

Dem Filmschaffen des Nachbarlandes Italien wird immer besondere Aufmerksamkeit gewidmet – der diesjährige Fokus präsentiert einige Filme aus dem sehr aktiven Kreis Turiner Filmschaffender, die schon mehrfach in Freistadt zu Gast waren.

So hat Daniele Gaglianone das Drehbuch zum Debüt des in Italien lebenden Iraners Milad Tangshir beigesteuert, einem Film, der auch die in Österreich prekäre Lebenswelt der mobilen Essenslieferanten thematisiert. Mit der Präsentation von Edgardo Pistones Erstlingswerk wird auch ein ungewöhnlicher Einblick in die unheilvollen Praktiken der Camorra gewährt. Der italienische Dokumentarfilm, der sich durch eine besondere Heterogenität auszeichnet, wird heuer besonders gewürdigt. Dabei werden unterschiedlichste Themenbereiche – vergessene Musiktraditionen, geografische Grenzen, Krieg oder Psychotherapie – anvisiert.

Tschechische Filmkunst

Große Teile des Heimatfilm-Publikums sind mit der tschechischen Filmkunst aufgewachsen – umso schöner, dass in diesem Jahr gleich fünf Filme aus dem Nachbarland gezeigt werden. Darunter ist auch der Puppentrickfilm Pohá dky Po Babicce im Rahmen des Kinderprogramms HFFchen.

Klaffenböck und Hader

Ein weiterer Höhepunkt ist die Retrospektive auf das filmische Schaffen des langjährigen Wegbegleiters der Local-Bühne Freistadt, Rudolf Klaffenböck, anlässlich des Erscheinens seines neuen Bildbands über Josef Hader. Passend dazu wird der erste Teil von „Sturm kommt auf“ mit Josef Hader in der Hauptrolle im Open Air in Anwesenheit des Darstellers Sigi Zimmerschied gezeigt.

Filme aus 25 Ländern

Auch die Kooperation mit dem Slash Filmfestival bildet jedes Jahr ein fantastisches, manchmal blutiges und manchmal lustiges Highlight, dieses Jahr mit irischem Horror (Frèwaka) und kanadischem Wahnsinn (Hundreds of Beavers). Unter anderem Filme aus dem Irak, den USA, der Dominikanischen Republik und Russland sind in Freistadt zu Gast, insgesamt 55 Filme aus 25 Ländern.

Das Publikum erwarten fünf Festivaltage voller Gespräche, Diskussionen und Kino. Und auch die Gastfreundschaft als wichtiges Element von Heimat wird in Freistadt hochgehalten: Auch 2025 werden wieder viele, auch internationale, Filmgäste in Freistadt empfangen und die Salzgasse in der Altstadt lockt mit dem Kino, dem Salzhof Freistadt und mit dem Festivalrestaurant, bekocht vom Team des Gelben Krokodils in Linz.

Musik, Fotografie und Filmkritik

Das Rahmenprogramm – mit Konzerten von Maxi Pongratz und Das Schottische Prinzip/Julia Reissner, einem DJ-Set von Eclektric, der Fotoausstellung Wiazhaus der Fotografin Karo Pernegger und einem Filmkritik-Workshop mit der Kulturjournalistin Nora Bruckmüller – ergänzt das Angebot. Infos: www.filmfestivalfreistadt.at