Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Freistadt und abz Hagenberg schließen Schul-Partnerschaft
FREISTADT/HAGENBERG. Die Ausbildungslandschaft wird ständig heterogener. Damit ist es fast unmöglich, authentische Vorstellungen einzelner Ausbildungen und Berufsbilder zu erhalten. Partnerschaften, wie sie nun zwischen der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Freistadt und dem Agrarbildungszentrum Hagenberg geschlossen wurde, können hier von Vorteil sein. Ein strukturiertes Kennenlernen der Ausbildungen von Partner-Schulen wird ermöglicht.
Sie sind sich nicht ganz fremd, die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege (GuKPS) Freistadt und das Agrarbildungszentrum (abz) Hagenberg. Denn GuKPS-Lehrende haben bereits am abz unterrichtet. Die bisherige Zusammenarbeit hat sich bewährt, sodass die beiden Bildungseinrichtungen nun den Weg einer Partnerschaft beschreiten werden.
Jugendliche, die vor einem Schulwechsel stehen oder deren Eltern sich Gedanken über die berufliche bzw. Ausbildungs-Zukunft ihrer Kinder machen, sehen sich einer wachsenden Zahl an Möglichkeiten gegenüber. Das ist erfreulich, erleichtert es aber nicht gerade, die Übersicht über die Ausbildungs- und Berufswelt zu wahren. Hier wollen die GuKPS Freistadt und das abz Hagenberg ansetzen: Zur Vertiefung der bisherigen Berührungspunkte wurde der gemeinsame Beschluss gefasst, den Weg einer Schul-Partnerschaft zu gehen – auch um Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein strukturiertes Kennenlernen der Ausbildungen von Partner-Schulen zu ermöglichen.
Was erwarten sich die Schulen von dieser Partnerschaft?
Für die Initiatoren der Partnerschaft, Mag. Christian Peinbauer, Direktor der GuKPS in Freistadt, Rohrbach und Schärding, und Dipl.-Ing. Franz Scheuwimmer, Direktor des abz Hagenberg, steht fest: „Unsere Schulen werden großteils von Auszubildenden aus den Bezirken Freistadt und Urfahr-Umgebung besucht. Hier ist es plausibel, sich auch als Schulen zu vernetzen und damit den Austausch und die Zusammenarbeit untereinander zu stärken.“
Wissensaustausch
Karl Lehner, Mitglied des gespag-Vorstandes stellt fest: „Wir sehen Partnerschaften als etwas, das bereichernd für beide Seiten sein soll. Und bei dieser Schul-Partnerschaft gewinnen beide.“ Die Partnerschaft soll den kontinuierlichen, strukturierten Wissensaustausch über Zugangsvoraussetzungen einzelner Ausbildungen fördern. Dazu will man sich auch auf der Bildungsberatungs-Ebene vernetzen, um die Schüler adäquat zu informieren. Durch die enge Beziehung wird es auch bald einfacher möglich sein, Schnuppertage zu absolvieren.
ABZ bietet Grundlage für soziale Berufe
Die dreijährige Fachschule des abz bietet mit ihrem Wahlschwerpunkt „Gesundheit und Soziale Berufe“ eine fachlich fundierte Grundlage für die nachfolgende Berufs- und Ausbildungswelt in diesem Bereich. „Es ist eine Bereicherung, wenn wir dabei nun verstärkt auf Vortragende und Fachwissen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule zurückgreifen können“, freut sich Direktor Scheuwimmer auf die „Auswirkungen“ der Partnerschaft.
„Ein Ziel der Partnerschaft ist es zu vermitteln, was nachgelagerte GuKPS von unseren Absolventen erwarten“, erklärt der abz-Direktor. Für ihn spiegelt sich ein Leitbegriff seiner Schule auch in diesem Partnerschafts-Prozess wider: Durch kompetente Lehrende der GuKPS mit hohem Praxisbezug will er seinen Schülern Orientierung für eine mögliche künftige Ausbildung, beziehungsweise deren späteren Beruf bieten.
Entscheidungen treffen
„Den Absolventen unserer Fachschule stehen an der GuKPS Freistadt die Türen zu unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich offen: die Pflegefachassistenz, die Fach-Sozialbetreuung inklusive Pflegeassistenz bzw. das Berufsfindungspraktikum. Wir sehen es als Benefit, dass unsere Schüler, Lehrer sowie Bildungsbeauftragte authentische Informationen durch die GuKPS als weiterführende Bildungseinrichtung erhalten. Künftige Bewerber können sich dadurch besser orientieren, und die Entscheidung, welche der vielen Ausbildungen gewählt wird, reflektierter treffen.“ Als Leiter der den Regelschulen nachgelagerten Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, schätzt Christian Peinbauer die Möglichkeit unterschiedliche Pflege-Berufsbilder und Ausbildungen in der Partner-Schule eingehend vorzustellen, denn diese sind schwer in Kürze zu vermitteln.
Entscheidungshilfe
„Dazu kommt, potenzielle Bewerber schon zeitig kennenzulernen – und sie uns. So kann jeder für sich ganz gut einschätzen, ob die Gesundheits- und Krankenpflege eine Option ist. Weiters können Ausbildungsberatungen einzelner Interessenten gezielter vorgenommen werden.“ Neben guten Berufsaussichten, die Pflege-Ausbildungen auszeichnen, kommt für Peinbauer noch ein wichtiger Punkt hinzu: „Eine 'Karrierewege Pflege' ermöglicht die Durchgängigkeit von Ausbildung zu Ausbildung. So kann etwa jemand mit einem Pflegeassistenz-Abschluss den Durchlauf bis hin zu einem Doktorat meistern.“
Auch online vernetzen
Exkursionen in die jeweiligen Partner-Schulen oder Demonstrationen bei Tagen der offenen Tür sind bereits fixiert. In den nächsten Monaten werden weitere Kooperationsfelder geprüft. Auch online will man sich vernetzen – Interessantes aus den einzelnen Schulen soll sich bald auch auf den jeweiligen Internet- und Facebook-Seiten der Partner finden.
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