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FREISTADT. Das 800 Jahr-Jubiläumsfest im Jahr 2020 wird durchgezogen. Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP) gab dies gemeinsam mit Kulturstadtrat Klaus Fürst-Elmecker (Grüne) und Vertretern von Freistädter Vereinen bekannt, die bereits „viel Zeit, Energie und Herzblut“ in die Festvorbreitungen investiert haben.  Pfarre, Feuerwehr, Goldhaubengruppe und Braucommune feiern übrigens 2020 ebenfalls Jubiläen - insgesamt gilt es, mehr als 2000 Bestandsjahre zu begehen. 

  1 / 2   Wollen 2020 zum unvergesslichen Jubiläumsjahr für Freistadt machen: Ernst Duschlbauer (Bürgergarde), Anna Friesenecker (Goldhaubengemeinschaft), Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer, Hermann Haider (Junge Philharmonie), Emil Vierhauser (Schlossmuseum), Kulturstadtrat Klaus Fürst-Elmecker (Grüne)Fotos: Greindl

Bereits seit dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom Juni 2016 bereiten Vereine und Organisationen Aktivitäten für das Stadtjubiläum im Jahr 2020 vor. „Wir machen uns nicht lächerlich, dass wir das 800 Jahr-Jubiläum Freistadts noch einmal feiern, wir würden uns lächerlich machen, wenn wir es angesichts der ganzen Vorarbeiten nicht feiern würden“, sagte der Grüne Kulturstadrat Klaus Fürst-Elmecker bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Daran, dass 1930  das 800 Jahr-Jubiläum fälschlicherweise gefeiert worden war, ließ Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer keinen Zweifel: „Freistadt ist eine Babenberger-Gründung, de erste dokumentierte Hinweis auf eine fertige Stadt stammt aus dem Jahr 2020, als Freistadt Sitz eines Landgerichts wurde.“

Junge Philharmonie: Auftragswerk in Arbeit

Tatsächlich sind bei manchen Vereinen die Vorbrereitungen für Aktivitäten zum Stadtjubiläum schon weit gediehen. Die Junge Philharmonie Freistadt unter der Leitung von Hermann Haider arbeitet seit mehr als einem Jahr an einem großen Konzert mit Chor und Orchester, für das neben Beethoven und Filmmusik eine eigene Komposition in Auftrag gegeben wurde. „Das durch Sponsoren finanzierte Musikstück soll mit Bildern aus Freistadt kombiniert werden. In Orchester und Chor werden mehrere hundert Leute mitwirken. Das wird ein Riesenprojekt. Wir arbeiten alle ehrenamtlich dafür, das kulturelle Leben in Freistadt zu bereichern. Soll das nun der Dank sein, dass politische Querelen dieses Engagement zunichte machen?“ fragt Haider. 

Lebkuchen-Ausstellung im Schlossmuseum

Ein weiterer Verein, der ein fertiges Konzept für eine Ausstellung im Köcher hat, ist das Mühlviertler Schlossmuseum. Prof. Herbert Wagner, Hans Lubinger, Gottfried Kerschbaummayr und Ehrenobmann Emil Vierhauser planen eine Lebkuchenausstellung über das Werden, Wachsen und Sein von Freistadt. Dazu sollen über mehrere Monate Sonderaktivitäten im Museum kommen, wie zum Beispiel Sagenlesungen. „Wir sind alle mit großer Freude und Enthusiasmus dabei das Fest vorzubereiten - dass die original Stadterhebungsurkunde irgendwann verbrannt ist, spielt doch eigentlich gar keine Rolle.“

Schützengeschichte aufgearbeitet

Alois Preinfalk, pensionierter Amtsleiter der Stadtgemeinde, hat seit dem Gemeinderatsbeschluss 2016  viel Forschungsarbeit in die Schützengeschichte von Freistadt investiert. Das unerwartet reichhaltige Quellenmaterial soll im Zuge des Jubiläumsjahres in einem eigenen Band der Freistädter Geschichtsblätter veröffentlicht werden. Außerdem sind  eine grenzüberschreitende Ausstellung über das Schützenwesen und ein großes historisches Schützenfest geplant. Sollte die 800 Jahr-Feier nicht stattfinden, „bin ich nicht nur überaus enttäuscht, sondern fühle mich auch nicht mehr an die Vereinbarung gebunden, meine Forschungsarbeiten für ein Geschichtsblatt zur Verfügung zu stellen“, lässt Preinfalk ausrichten. 

Imagepolitur und Zukunftsimpuls

Weitere Aktivitäten planen die Goldhauben- und Kopftuchgemeinschaft unter Anni Friesenecker, die an einen Brauchtumsumzug und eine Wäschausstellung denkt, und die Bürgergarde, die 2020 ihren 888. Geburtstag feiert und sogar ein Landesfest ins Auge fasst. Auch das Festival theaterzeit/Freistadt plant im Jubiläumsjahr ein besonders Freistadt-bezogenes Programm. „All diese Aktivitäten könnten nicht an einem Wochenende untergebracht werden, weshalb sie auf das ganze Jubiläumsjahr verteilt werden sollen. Freistadt hat eine Imagepolitur nötig, und das 800 Jahr-Fest wäre nicht nur eine Rückschau, sondern ein Impuls für die Zukunft, so wie es auch die Landesausstellung 2013 war“, sagt Kulturstadtrat Fürst-Elmecker. „ Freistadt darf zumindest alle zenn Jahre ein schönes, gemeinsame Fest feiern.“

„Wir verpulvern kein Geld“

Noch ein Wort zu den Kosten: Im Dezember 2017 habe der Gemeinderat 118.000 Euro für das Stadtjubiläum im mittelfristigen Finanzplan beschlossen. „Es kann nicht sein, dass der Citybus mit dem Stadtfest gegengerechnet wird“, spielt Bürgermeisterin Paruta-Teufer auf die aus Kostengründen erfolgte Einstellung des Stadtbusses an. „Wir verpulvern kein Geld, wir holen mit dem Fest Geld nach Freistadt. Das Jubiläumsjahr können wir auf keinen Fall einfach so vergehen lassen“, fügt sie hinzu. 

Opposition verärgert

Mit dem Gang in die Öffentlichkeit hat die Bürgermeisterin allerdings die Opposition - SPÖ, FPÖ und Bürgerliste WIFF -  vor den Kopf gestoßen, war doch in einem fraktionellen Gespräch zwei Tage vor der Pressekonferenz vereinbart worden, vor einem geplanten weiteren Fraktionsgespräch keine offiziellen Statements abzugeben. Bei diesem Zusammentreffen soll auch eine Alternative zum Projektmanager für das Stadtfest besprochen werden. 


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