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BEZIRK FREISTADT. 370.000 Österreicher gelten als alkoholkrank. Mit den Dialogwochen vom 20. bis 26. Mai soll über Alkohol informiert und zum Nachdenken über den eigenen Konsum angeregt werden. In Freistadt wird es am 23. Mai einen Infostand zu dem Thema geben.

101 Liter Bier und 27 Liter Wein pro Kopf und Jahr werden in Österreich konsumiert.   Foto: Wodicka
101 Liter Bier und 27 Liter Wein pro Kopf und Jahr werden in Österreich konsumiert. Foto: Wodicka

Alkohol ist als Konsumgut und Genussmittel in Österreich sehr beliebt. Gleichzeitig verursacht riskanter und problematischer Konsum Krankheiten, Unfälle und menschliches Leid. Fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Österreich gilt als alkoholkrank, weitere neun Prozent konsumieren Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß. Die Zwiespältigkeit zwischen Genuss und Gefahr prägt auch den Umgang mit dem Thema Alkohol, der immer noch von viel Unwissenheit, aber auch Tabus geprägt ist. Mit der bereits zum zweiten Mal stattfindenden Dialogwoche soll das Schweigen um das Thema gebrochen werden. Im Vordergrund steht das offene Gespräch und im ganzen Land werden Vorträge, Infostände, Workshops, Theater- und Filmvorführungen zum Thema Alkohol geboten.

Alkohol am Steuer: 28.109 Anzeigen im Jahr 2017

Laut WHO trinken Österreicher pro Kopf umgerechnet 11,6 Liter reinen Alkohol im Jahr. Damit befindet sich das Land in den Top 15 der am meisten konsumierenden Länder Europas. Auf den Gesamtkonsum gerechnet wurden im Jahr 2017 in Österreich pro Kopf 101 Liter Bier und 27 Liter Wein konsumiert. Im gleichen Jahr wurden 28.109 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer erstattet. Im selben Jahr waren bei 2.291 Unfällen mindestens eine Person dabei, die unter Alkoholeinfluss stand. Dabei wurden 2.932 Personen verletzt und 33 getötet. 

Risikogruppe 50- bis 60-Jährige

19 Prozent der Altersgruppe 50 bis 60 Jahre trinken in einem Ausmaß, das gesundheitsgefährdend ist. Ab 60 Gramm (1,5 Liter Bier oder 0,75 Liter Wein) bei Männern und 40 Gramm reinen Alkohol (1 Liter Bier oder 0,5 Liter Wein) bei Frauen pro Tag spricht man von problematischen Alkoholkonsum. Bei problematischen Konsum liegt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko vor. Die Mengen dürfen nicht mit einer Abhängigkeitserkrankung gleichgesetzt werden.

 Kriterien für Alkoholsucht

Der Übergang von einem problematischen zu einem abhängigen Konsum ist fließend. Alkoholabhängigkeit entwickelt sich in der Regel langsam und für viele oft unmerklich. Von Abhängigkeit sollte nur dann gesprochen werden, wenn eine sichere Diagnose gestellt werden konnte. 

Für die Entwicklung einer Alkoholsucht zählt nicht allein die Menge, sondern weitere von der WHO festgelegte Diagnosekriterien, wenn mindestens drei der angeführten Kriterien während des letzten Jahres auftreten: Man hat den starken Wunsch, Alkohol zu trinken, man hat Schwierigkeiten den Alkoholkonsum zu kontrollieren, man trinkt weiter, obwohl man bereits schädliche Folgen spürt, andere Aktivitäten und Verpflichtungen werden vernachlässigt, um zu trinken, man entwickelt eine Toleranz, das heißt man trinkt mehr, um den gleichen Effekt zu haben oder man hat körperliche Entzugssymptome, wenn nicht getrunken wird.

Dialogwoche

Die Österreichische Dialogwoche Alkohol ist eine Initiative der Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung in Kooperation mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und der Gesundheit Österreich GmbH/Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich und wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz gefördert. 

In Freistadt wird die Alkoholberatung am 23. Mai, von 8 bis 12 Uhr, in der Gebietskrankenkasse Infomaterial und Folder zur Verfügung stellen, lädt zu Gesprächen über Alkohol ein und bietet eine Rauschbrille zum Ausprobieren an.

Infos und Veranstaltungen in OÖ:

www.dialogwoche-alkohol.at


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