Priesterweihe für Sebastian Ortner: „Es ist schön, Gläubigen dienen zu dürfen“
TRAGWEIN. Der Tragweiner Sebastian Ortner wird am 31. Oktober in Innsbruck zum Priester geweiht. Im Tips-Gespräch erzählt er von seiner Entscheidung für das Priesterdasein und seine Hilfseinsätze.
„Die zentrale Rolle, welche im Priesterdasein die Beziehung zu Gott spielt sowie der Glaube, der durch das eigene Leben bezeugt, verkündet und weitergegeben werden soll, sind mir besonders wichtig. Der Gemeinschaft der Gläubigen dienen zu dürfen ist eine wunderschöne Aufgabe“, sagt Ortner. Er gehört dem Orden „Gesellschaft Jesu“ an, bekannter unter dem Namen Jesuiten.
Mit 13 Jahren erstmals die Idee, Priester zu werden
Ortner hatte bereits sehr früh die Idee, Priester zu werden. Mit fünf Jahren hatte er seinen Onkel Pater Alois Ortner kennengelernt, der als Steyler Missionar auf den Philippinen lebt und arbeitet. Auch ein Großonkel, der als Benediktiner in Kremsmünster seinen körperlich und geistig schwer beeinträchtigen Verwandten vorbildlich betreut, beeindruckte Ortner. Bereits mit 13 Jahren fasste er erstmals den Gedanken, selbst Priester zu werden. Drei Jahre später besuchte er das „Jugend-Cursillo“ im Stift Lambach.
Seinen Zivildienst absolviert er in einem christlichen Bildungshaus an der Schnittstelle von Arbeitswelt und Kirche. Anschließend beginnt er das Philosophie- und Theologiestudium in Innsbruck. Mit 25 Jahren tritt er ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Nürnberg ein. Zwei Jahre danach beginnt seine Mitarbeit in der „Jesuitenmission“ und in der Berufungspastoral in Wien. Und er absolviert einen Einsatz beim „Jesuit Refugee Service“ im Flüchtlingscamp Dzaleka in Malawi.
Einsatz im Flüchtlingscamp
„Im Flüchtlingscamp habe ich das erste Mal erlebt, dass ich nicht so viel helfen konnte wie ich wollte“, erzählt Ortner. „Die Menschen leben im Flüchtlingscamp in einfachen Lehmhütten. Nur wenige schaffen es wieder heraus und können sich außerhalb des Camps ein neues Leben aufbauen.“ Seine Aufgabe war es, im Camp Hausbesuche bei Familien mit beeinträchtigen Kindern zu machen, um zu schauen, ob sie die nötige Hilfe bekommen. „Die Kommunikation war oft schwierig, weil viele unterschiedliche Sprachen im Camp gesprochen werden. Oft brauchten wir zwei Übersetzer.“
Besondere Erfahrung
Eine besondere Erfahrung während seiner Einsätze und Praktika war die Fahrt mit der „Möwe Jonathan“ in München. „Freiwillige bringen Obdachlosen Lebensmittel, die zuvor bei verschiedenen Supermärkten gesammelt werden. Wir haben Tee ausgeschenkt, belegte Brötchen verteilt und Decken ausgegeben. Die Leute waren so dankbar dafür. Danach war ich voller innerer Freude“, schildert der 32-Jährige.
Auch Einsätze im Krankenhaus in Wien, einem Hospiz in München und einem Jugendzentrum in Innsbruck und das Theologische Masterstudium in Paris hat er absolviert. Derzeit ist er in Nürnberg im Noviziat tätig, wo er den „Novizenmeister“ bei der Ausbildung der Novizen unterstützt. Nach der Weihe wird er mit dem neuen Kirchenjahr im Seelsorgebereich Nürnberg Mitte-Nord-West auch pastoral mitarbeiten.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden