Park&Ride-Anlage in Freistadt eröffnet

Bereits vor mehr als sechs Jahren wurden die ersten Planungsaufträge für eine Park-and-Ride-Anlage in Freistadt erteilt. Schwierige Vertragsverhandlungen hinsichtlich der Grundeinlöse und hohe Realisierungsinvestitionen sorgten seinerzeit für schwierige Voraussetzungen. Zur effizienteren Abwicklung wurde 2015 der Planungsauftrag an die Schiene OÖ übergeben, welche die Konzeption der Mobilitätsanlage Freistadt Süd seither betreute. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit konnte das Vorhaben effizienter strukturiert und im Juli 2018 ein Regierungsbeschluss zur Abdeckung der Planungskosten und Ermöglichung der Einreichplanung getroffen werden.

Die Finanzierung des Projekts sorgt im Jahr 2019 für eine weitere Hürde. Man einigte sich auf eine Projektteilung, um die Anlage in Etappen umzusetzen. Dadurch konnte der Gemeindeanteil leichter gestemmt werden. Unter großem Einsatz der Schiene OÖ konnte außerdem eine erstmalige Mitzahlung der Umlandgemeinden beim Gemeindeanteil der Standortgemeinde erzielt werden. Am 23. Dezember 2019 wurde die Finanzierungsvereinbarung zwischen Land OÖ und der Stadtgemeinde Freistadt unterzeichnet.

Bauarbeiten starteten im September

Ab September starteten die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen mit der Freimachung des Geländes und der anschließende Baubeginn. Mit heutigem Tag (30. April) erfolgt die offizielle Inbetriebnahme der Anlage und der Bushaltestellen. Die Fertigstellung der noch anfallenden Restarbeiten wird mit Ende Mai erfolgen. 2,74 Millionen Euro werden vom Land zur Verfügung gestellt und das Vorhaben wird in zwei Projektetappen umgesetzt.  

„Die Realisierung dieses Projekts war keine einfache Geburt. Aber am Ende des Tages haben wir alle angepackt und etwas zu Stande gebracht. Im Zentrum der Bemühungen standen immer die Pendler des Bezirks Freistadt. Die Freistädter spielen, was die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angeht, in der Champions-League. Deshalb hat es sich auch gelohnt, für dieses Projekt zu kämpfen. Mein besonderer Dank gilt den Projekt-Partnern Asfinag, dem OÖVV, der Schiene OÖ sowie den Gemeinden. Ohne deren Engagement und Unterstützung wäre eine Realisierung undenkbar gewesen“, sagt Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner.

Zwei Etappen

Im Rahmen der ersten Ausbaustufe wurden rund 100 PKW-Parkplätze, zwei Bushaltestellen mit Wartehütten sowie ein Technikraum umgesetzt. Die gesamte Anlage erfüllt den Standard der Barrierefreiheit und ist videoüberwacht. An den Abfahrtständen sind moderne Fahrgastinformationen, wie beispielsweise elektronische Echtzeitanzeigen an den Abfahrtständen, angebracht.

Wenn die Auslastung der Anlage an der Hälfte der Schultage/Werktage in zwei aufeinanderfolgenden Kalendermonaten mehr als 80 Prozent beträgt, ist ein vertraglich vereinbarter Erweiterungsbedarf gegeben. Für die potenzielle zukünftige Erweiterungsphase hat sich die Stadtgemeinde verpflichtet, die anteiligen Grundstücks- und Errichtungskosten zu übernehmen. Im Rahmen der zweiten Ausbaustufe sollen weitere 140 Parkplätze eingerichtet werden. Zusätzlich sind weitere Fahrradabstellanlagen inklusive e-ladefähiger Fahrradboxen vorgesehen. Auch auf einigen Parkplätzen sind E-Ladestationen geplant.

Die Parkanlage soll einerseits die Stellplatzsituation der Pendler in der Stadt Freistadt entlasten und andererseits zu einer erhöhten Nutzung des Busangebotes, vor allem der attraktiven, zur Gänze über die S10 führenden Schnellbusse zwischen Linz und Freistadt führen.

Regionalbus-Haltestellen

Ab 30. April 2021 werden die neuen Regionalbushaltestellen an der Park-and-Ride-Anlage Freistadt Süd von den Regionalbuslinien 310, 311, 312 und 319 des OÖVV bedient. Dank dichtem Takt und der Führung von Eilkursen kann Linz von dieser Stelle aus besonders gut erreicht werden. Zusätzlich bietet die Nähe zur S 10 die Möglichkeit der Bildung von Fahrgemeinschaften (Park-and-Drive). 

Die Gesamtkosten der ersten Ausbaustufe belaufen sich auf zirka 2,630.000 Euro netto, wobei zirka 1,280.000 Euro auf die Grundeinlösen (bereits für beide Ausbaustufen) und zirka 1,350.000 Euro auf die Errichtung entfallen. Die Gesamtkosten werden zu 75 Prozent vom Land und zu 25 Prozent von der Stadtgemeinde Freistadt getragen, wobei erstmals auch die Umlandgemeinden zu den Kosten der Stadt Freistadt einen finanziellen Beitrag leisten. Für den Anteil der Park-and-Drive-Anlage leistet die Asfinag einen Kostenbeitrag in Höhe von zirka 120.000 Euro.

„Mit der neuen Anlage schaffen wir deutliche Verbesserungen für unsere Pendlerinnen und Pendler. Gleichzeitig entlasten wir die teilweise angespannte Verkehrssituation in den umliegenden Siedlungsgebieten“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Teufer.