Mittwoch 27. März 2024
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Vielfalt am Hof: Am Biohof Abraham macht die "Schäfin" ausgezeichneten Käse

HIRSCHBACH. Wer die Serpentinen von Hirschbach hoch zum Abrahamhof in Vorwald fährt, wähnt sich fast in den Bergen. Manuela Pürmair ist am idyllisch gelegenen Hof die „Schäfin“ und bekannt für ihren ausgezeichneten Bio-Schafkäse, den es in stolzen zwölf Sorten gibt.

Manuela Pürmair und Ernst Freudenthaler bewirtschaften den Abrahamhof in Vorwald.
photo_library Manuela Pürmair und Ernst Freudenthaler bewirtschaften den Abrahamhof in Vorwald.

Gut Ding braucht Weile, heißt es, und wenn das jemand weiß, ist das eine Käsemacherin wie Manuela Pürmair. Schließlich pflegen ihre Schafkäse bis zu acht Wochen im Reiferaum zu ruhen, bis sie bereit sind, verpackt, verkauft und verzehrt zu werden.

Malerischer Steinbloßhof

Einmal Bäuerin zu werden, stand jetzt nicht unbedingt am Plan der heute 46-jährigen gelernten Gastronomiefachfrau, aber die besten Pläne schreibt das Leben bekanntlich selbst. Der Liebe wegen kam Manuela Pürmair auf den im Jahr 1400 erstmals erwähnten Abrahamhof in Vorwald, einen Steinbloß-Dreiseithof. 2002 übernahm die gebürtige Liebenauerin mit ihrem Mann Ernst Freudenthaler die 30 Hektar große Landwirtschaft der Schwiegereltern, welche diese als klassischen Milchviehbetrieb geführt hatten. Der Stall war damals baufällig, und mit den betagten Maschinen am Hof „hunzte“ es immer wieder.

Von Merinoschafen zu Ostfriesischen Milchschafen

„Wir wollten etwas verändern und kamen dann 2003 aufs Schaf“, erzählt die Bäuerin und Mutter von zwei Töchtern (18, 13) und einem Sohn (15), und so zogen 80 Merinoschafe, eine Fleischrasse, am Abrahamhof ein. „Damit sind wir aber auch nicht glücklich geworden, und tauschten die Merinoschafe gegen 100 Ostfriesische Milchschafe.“ Mit zwei Widdern stellte sich bald der erwünschte blökende Nachwuchs ein und 2007 konnten die Schafe im eigens eingebauten Melkkarussell zum ersten Mal gemolken werden.

Die Bio-Schafkäserei Ortner in Gutau und eine Privatkäserei in Melk nahmen dem Abrahamhof anfangs jede Woche hunderte Liter Bio-Schafmilch ab. „Aber es war immer noch jede Menge Milch übrig, und daher wollten wir es selbst mit dem Käsen probieren. Ein 100-Liter-Kaskessel stand praktischerweise schon in der Milchkammer, wurde aber damals zum Bierbrauen genutzt“, lacht Manuela Pürmair.

„Blauer Abraham“ 

Bis der erste Käse – ein Blauschimmelkäse, daher auch der Name „Blauer Abraham“ – gelang, brauchte es aber mehrere Versuche. Lernen durch Ausprobieren „Wir hatten keine Erfahrung damit, anfangs war es Lernen durch Ausprobieren. Nach dem Besuch verschiedener Käsekurse und Weiterbildungen wurden wir immer sicherer und wagten den nächsten Schritt“, richtete das Paar eine eigene Käserei ein und erweiterte das Angebot nach und nach auf mittlerweile zwölf Schnittkäsesorten, vom Rotschmier-Käse „Roter Abraham“ über Pecorino und Feta bis hin zu Schafkäse Tilsiter Art. Mehrere Auszeichnungen zeugen von der hohen Qualität.

„Ich liebe die Freiheit, die ich als Bäuerin habe“ 

Gemolken wird jeden Abend. Zweimal die Woche käst Manuela Pürmair und verarbeitet dabei gut 900 Liter Bio-Schafmilch. „Ich liebe die Freiheit, die ich als Bäuerin habe. Bei mir gibt es keine Arbeitszeit oder Freizeit, für mich ist alles Lebenszeit.“


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