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LASBERG. Von einer, die es vom elterlichen Bauernhof in die Ferne zog und die viele Jahre später die Landwirtschaft daheim doch übernahm – und dabei komplett umkrempelte: Monika Pinter arbeitet für das Landwirtschaftsministerium und schupft daneben auch noch den Hof und den Krammerladen in Grub.

Monika Pinter, vor Ideen sprudelnde Bio-Bäuerin, und Hofhund Timmy, ebenso begeisterter wie begnadeter Ballspieler Fotos: Überegger
photo_library Monika Pinter, vor Ideen sprudelnde Bio-Bäuerin, und Hofhund Timmy, ebenso begeisterter wie begnadeter Ballspieler Fotos: Überegger

Oft weiß man Dinge erst so richtig zu schätzen, wenn man ein bisschen Abstand zu ihnen gewonnen hat. Dass Monika Pinter als Jüngste von vier Geschwistern einmal die 32 Hektar große Landwirtschaft der Eltern übernehmen wird, war alles andere als vorgegeben. Ihre Eltern betrieben auf dem Hof in Grub eine Milchviehwirtschaft, Monika Pinter besuchte das Gymnasium Freistadt und studierte nach der Matura Landwirtschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien. „Da habe ich erst bemerkt, wie cool es ist, einen Bauernhof daheim zu haben“, erinnert sich die Lasbergerin zurück.

Umstieg auf Bio-Landbau

Das Studium schloss die heute 41-Jährige mit dem Doktortitel ab. Für das Landwirtschaftsministerium pendelte sie jahrelang zwischen Wien und Brüssel, bis sich abzeichnete, dass sich keiner der drei älteren Brüder um den elterlichen Bauernhof annehmen würde. „Mein Mann Kurt – er ist Forschungsleiter an der BOKU – und ich haben uns dann 2012 entschieden, die Landwirtschaft meiner Eltern zu übernehmen. Für uns war von Anfang an klar, auf Bio-Landbau umzusteigen. Versierte Berater vom Forschungsinstitut für Biolandbau und der Landwirtschaftskammer OÖ haben uns motiviert, verschiedene Sachen auszuprobieren“, sagt Pinter. Dabei habe es sich als Vorteil erwiesen, dass das Paar, das sich während des Studiums kennengelernt hatte, fest in seinen Berufen steht und der Betrieb daher nur sich selbst finanzieren musste. Denn anfangs ging nicht jede Idee auf – so fiel etwa einmal ein Hektar Radieschen dem Rapsglanzkäfer anheim.

Die fleißige Greti

„Heute bauen wir Kümmel und Fenchel für Sonnentor an, außerdem Hanf, Öllein, Dinkel, Hafer, Weizen, Roggen und Süßlupinen, die durch ihren hohen Eiweißgehalt einen prima Fleischersatz abgeben“, sagt Monika Pinter. Ihre Eltern haben das Vorhaben, den Betrieb auf komplett neue Beine zu stellen, stets unterstützt. Nach wie vor helfen beide fleißig mit, besonders Mama Greti Krammer findet sich immer eine Arbeit – zum Beispiel, mal eben 1.650 neue Bäumchen im Wald zu setzen.

Der Krammerladen entsteht

Irgendwann reifte bei Monika Pinter und ihrem Mann Kurt die Idee, einen eigenen Hofladen einzurichten. „Ich habe zu verschiedenen Anlässen hofeigene Produkte verschenkt, zum Beispiel selbst gemischte Müslis. Irgendwann wollte ich das auf professionelle Beine stellen“, erzählt Monika Pinter. Mit „Krammerladen“ war rasch der perfekte Name gefunden, und im alten Kuhstall, später als Garage genutzt, werden seit 2019 verschiedenste Bio-Produkte und mit viel Liebe hergestellte Handwerksstücke angeboten. 1.500 Produkte umfasst das Sortiment mittlerweile.

Kreative Seite ausleben

Der alte granitene Futtertrog, das wunderschön renovierte Gewölbe, die zur Ladentheke umfunktionierte Werkbank und die Steinbloß-Wände machen das Einkaufen im mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Krammerladen zu einem auch optisch stimmigen Vergnügen. Die beiden Homepages (www.krammerladen.at und www.biohof-krammer-pinter.at) sowie die Social Media-Kanäle betreut die Bäuerin selbst, und auch das Design der Etiketten für die verschiedenen hofeigenen Produkte trägt ihre Handschrift: „Da kann ich meine kreative Seite ausleben.“

Die Ideen gehen nicht aus

Für die Zukunft gibt es noch viele Pläne: Heuer betreut Mitarbeiter Michal ein eigenes Gemüsefeld, damit im Hofladen auch frisches Gemüse angeboten werden kann. Außerdem wird mit Schwägerin Renate Krammer, Monika Pinters rechter Hand im Laden, an verschiedenen neuen Müslimischungen wie Männer- und Sportlermüsli getüftelt. Das Tüpfelchen auf dem i dürfte aber die Kaffee-Ecke werden, in der Hofladenbesucher bei Kaffee, Mehlspeisen oder Bier ein kleines Päuschen einlegen können. „Ich liebe den Kontakt mit den Menschen“, nimmt sich die Chefin auch gerne Zeit für einen kleinen Ratsch mit den Kunden.


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