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Ilse Maria Falkner: „Wenn ich Jesus den Vorrang gebe, habe ich Frieden in mir“

Mag. Claudia Greindl, 25.08.2021 13:13

SCHÖNAU. „Wenn ich meine Gebetszeit und die tägliche Heilige Messe nicht habe, fehlt mir Wesentliches“, sagt Ilse Maria Falkner. Die 59-jährige gebürtige Altenfeldnerin ist Pfarrhaushälterin und gehört dem Stand der geweihten Jungfrauen an.

„Ich glaube, viele Frauen hätten die Berufung, Braut Christi zu werden und zugleich mitten in der Welt zu leben und ihm zu dienen“, sagt Ilse Maria Falkner. In Österreich gehören rund 40 Frauen dem Stand der geweihten Jungfrauen an. Foto: Greindl

Seit knapp zehn Jahren führt Ilse Maria Falkner den Pfarrhofhaushalt und ist Mitarbeiterin für viele kirchliche Belange – eine Aufgabe, die sie erfüllt und ihr gleichzeitig große Freiheit lässt, ihren eigenen Glauben zu leben und die Freude am Glauben weiterzugeben. „Wenn ich Jesus den Vorrang gebe, ordnet sich der Tag, ich habe Frieden in mir, so als wenn Gott mich führt“, beschreibt sie.

Von Kindheit an besondere Liebe zu Jesus

In einem katholischen Elternhaus in Altenfelden aufgewachsen, hat Falkner schon von Kindheitstagen an besondere Liebe zu Jesus verspürt. „Mit meiner Mutter bin ich in der Kirche immer mitten im Geschehen gewesen.“ Nach der Pflichtschule half ihr ein Bibelzitat bei der Entscheidung für den beruflichen Weg. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Ilse Maria begann im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern zu arbeiten und machte die Ausbildung zur Pflegehelferin. „Mein Weg führte mich oft am Dom vorbei, ich habe mich gerne zum Tabernakel gesetzt und bemerkt, Jesus ist hier und daheim derselbe – das hat mein Heimweh gelindert“, erinnert sie sich.

Straßen-Apostolate im Ausland

In dieser Zeit lernte die Katholikin die Legion Mariens kennen und schätzen. Viele Jahre unternahm sie Auslandsreisen, um Straßen-Apostolate durchzuführen und die Freude am Glauben zu vermitteln. „Im Gebet habe ich eine besondere Erfahrung gemacht, es ist mir klar geworden, ich will ganz Gott gehören.“ Gut zwei Jahre, von 1985 bis 1987, verbrachte Ilse Maria Falkner in der Zisterzienserinnen-Abtei Mariastern-Gwiggen in Vorarlberg. „Ein strenges, kontemplatives Kloster. Ich war glücklich, bekam aber dann körperliche Probleme. Im Inneren habe ich gewusst, Gott braucht mich in der Welt, nicht in der Abgeschiedenheit des Klosters.“ Ihr Weg führte zurück zu den Barmherzigen Schwestern und zur Legion Mariens. „Ein Priester hat damals zu mir gesagt: Wenn Gott etwas von dir will, wird er es dir so in den Schoß legen, dass du nicht mehr anders kannst.“

Wunsch, sich ganz Jesus zu schenken

Als Falkner die Exerzitien nach der Mystikerin Marthe Robin und die Gemeinschaft der Foyers de Charité kennenlernte, fühlte sie sich an das Priesterwort erinnert. Zehn Jahre lang organisierte sie selbst begeistert Exerzitien und Glaubensreisen. „Ich habe zur Muttergottes gesagt, du machst es, und ich helfe dir dabei.“ Immer stärker wurde jedoch mit der Zeit ihr Wunsch, sich ganz Jesus zu schenken. Bischof Maximilian Aichern spendete Ilse Maria Falkner nach einer Probezeit am 13. Mai 2001 die Jungfrauenweihe. „Neben Ordensleuten, Priestern und Diakonen sind geweihte Jungfrauen ein eigener Stand in der katholischen Kirche. Ich lebe als Braut Christi und diene ihm und der Kirche dort, wo er mich hinstellt. Erst nach der Weihe habe ich mich richtig ganz gefühlt“, beschreibt die 59-Jährige.

Vom Sonntagberg nach Schönau

Nach Jahren im niederösterreichischen Wallfahrtsort Sonntagberg, wo sie im „Haus am Sonntagberg“ lebte und arbeitete, fühlte sie, dass es Zeit war zu gehen. Pfarrer Martin Truttenberger, den sie von der Legion Mariens kannte, suchte zu diesem Zeitpunkt eine Haushälterin in Schönau. „Ich habe ein Zeichen bekommen, dass es passt, habe gerne angenommen und freue mich über meinen Dienst in der Pfarre. Wer sich auf Jesus einlässt, der erlebt seine Führung. Das gilt für jeden. In der Heiligen Messe steckt so viel unausgeschöpftes Potenzial. Wenn man seine Lebenssituationen mitopfert, dann kann Jesus zum Guten wandeln“, ist Falkner überzeugt.


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