Erster Salzburger Landeshauptmann: Gedenktafel für Joseph Weiß wird in Bad Zell enthüllt

Am Sonntag, 19. September, um 10 Uhr, formieren Salzburger Schützen und eine Musikkapelle gemeinsam mit Bad Zeller Vereinen und Gruppen einen prachtvollen Festzug. Gemeinsam mit den Ehrengästen marschiert der Zug vom Lebensquell zum Marktplatz. Dort beginnt um 10.30 Uhr ein Festakt mit dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, seinem oberösterreichischen Amtskollegen Thomas Stelzer, Bürgermeister Hubert Tischler und weiteren hochrangigen Delegationen und Fachleuten.

Gedenktafel wird enthüllt

Höhepunkt ist die Enthüllung einer marmornen, von Salzburg gestifteten Gedenktafel für Joseph Weiß. Zu diesem außergewöhnlichen Ereignis ist auch die Bevölkerung eingeladen – es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

Von Zellhof in die Welt

Joseph Weiß wurde am 12. Jänner 1805 im Schloss Zellhof als Sohn von Gottfried Weiß und Franziska Ployer geboren. Er trat in die Fußstapfen des Vaters, eines Gerichtsbeamten, und arbeitete ab 1828 als Jurist in Linz. 1842 ging er nach Salzburg, das sein Lebensmittelpunkt wurde. Joseph Weiß wurde 1859 Präsident des k.k. Landes- und Handelsgerichts und 1860 in den Ritterstand erhoben. Von seinem politischen Aufstieg ist nur bekannt, dass er im Revolutionsjahr 1848 fraktionsloser Abgeordneter im provisorischen deutschen Parlament war. Verheiratet war Joseph Weiß mit Barbara Pramberger. Das Paar lebte mit den Kindern Robert und Natalie in einer Salzburger Altstadt-Wohnung.

Erster Landeshauptmann

Aufrechtes Streben für das Land:1861 durfte in Salzburg erstmals überhaupt ein Landtag gewählt werden. Der Wahlkampf lief allerdings ganz anders ab als heute. Bürgerkomitees auf Gemeindeebene organisierten erst Wahlbesprechungen, dann Vorwahlen und schließlich die Wahl von Abgeordneten. Landeshauptmann Joseph von Weiß schuf in seiner Amtszeit von 1861 bis 1872 die Grundlagen für eine eigene Landesverwaltung. Er starb am 13. Jänner 1887.