Biberhof: Experimentierfreude, kreative Produkte und 64 Kulturarten
WINDHAAG. Bio-Bauernkaviar, vier Sorten Senf, Tees, Erdbeeren, Popcorn, Kräuterschokolade, Öle – so vielfältig wie die Natur sind die Produkte am Biberhof der Familie Franziska und Leo Friesenecker in Pieberschlag.
Ursprünglich war der Biberhof der Familie Friesenecker ein reiner Milchviehbetrieb. 1995 wurde der Hof auf bio umgestellt und später ausgebaut. Neben den Milchkühen, auf der Suche nach weiteren Standbeinen und Herausforderungen, hat Leo Friesenecker mit dem Anbau verschiedener Feldfrüchte wie Leinsamen, Hanf und Kartoffeln begonnen. Kontinuierlich kamen neue Kulturen wie Senf, Erdbeeren und Kräuter dazu. Heute werden 64 verschiedene Kulturarten am Biberhof angebaut und geerntet.
„Uns macht es beiden große Freude, Neues auszuprobieren und zu erlernen. Kaum sehen wir etwas Interessantes, fangen wir schon zu tüfteln an, wie wir das selbst umsetzen könnten“, lacht Franziska Friesenecker. „Dadurch hat sich unsere Produktpalette ständig erweitert.“
Bauern-Kaviar und Senf
Besonders bekannt sind die vier Senfsorten – würzig-süß, scharf, mit Bier oder neu mit Kräutern – und der Bauern-Kaviar (eingelegte Senfkörner) vom Biberhof. Vom Anbau der Körner über die Pflege und die Ernte bis zur Senf-Veredelung geschieht alles auf dem Hof.
Regional und schonend
„Uns ist es sehr wichtig, eine umweltschonende Wirtschaft zu führen“, erklärt Leo Friesenecker. Bei ihren selbstangebauten Getreidearten und Ölsaaten ist es der Familie auch wichtig, möglichst alle Bestandteile zu verwenden. Aus dem Leinsamen wird beispielsweise Öl gepresst und aus dem Treber auch Nudeln, Leinkrokant, Müsli und Pralinen gemacht. Für die verschiedenen Teesorten wird die Ganzblattware verwendet, aus dem Feinanteil werden Blütenkräuterpralinen kreiert. „Die Pralinen (Blütenkräuter, Biersenf und Lein) werden von Leos Cousin Thomas Friesenecker in Freistadt hergestellt. Uns ist regionale Verarbeitung und Kooperation ein großes Anliegen“, erklärt Franziska.
Erdbeeren und Kuschelziegen
Durch die große Palette an landwirtschaftlichen Produkten wird am Hof von April bis Oktober geerntet und verarbeitet. Im Sommer können Besucher im Erdbeerparadies die süßen roten Früchte selbst pflücken. Für Kinder hat Familie Friesenecker heuer erstmals neben dem Bio-Erdbeerfeld einen Streichelzoo mit Kuschelziegen und einer Strohhüpfburg errichtet. „Damit die Eltern in Ruhe weiterpflücken können, wenn die Kinder nicht mehr wollen“, sagt Franziska.
Talenteschmiede: Die ganze Familie packt an
Während Leo, der nebenbei auch Lehrer ist, für den Anbau, die Pflege und die Ernte der Feldfrüchte verantwortlich zeichnet, kümmert sich Franziska um die Senfproduktion, das Mischen der Tees, den Vertrieb und die Kräuterpflege. Dass der Hof ein richtiger Familienbetrieb ist, sieht man an den kreativen Produkten und Ideen der Kinder. Sohn und Jungbauer Florian hat seine eigene Produktlinie mit dem Biberhof-Popcorn gestartet. Mit seiner Popcorn-Maschine wird er auch für Veranstaltungen gebucht. Anja und ihr Mann Felix widmen sich der Imkerei und dem Brotbacken. Petra ist für die Grafik, das Marketing, die Fotografie und die Designs zuständig. Der Biberhof ist somit eine richtige Talenteschmiede.
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