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Aufstockung abgelehnt: „Gäbe Varianten zur Aufstockung, aber nicht in der eingereichten Form“

Mag. Claudia Greindl, 10.01.2022 15:14

TRAGWEIN. Das „Nein“ der Gemeinde zur geplanten Aufstockung seines Gebäudes im Marktzentrum stößt Alois Landl sauer auf. Der Hausbesitzer ortet Willkür und Freunderlwirtschaft. Bürgermeister Josef Naderer (ÖVP) kontert: „Wir haben die Entscheidung auf viele Beine gestellt, es gäbe Möglichkeiten zur Aufstockung, aber nicht in der von Landl beabsichtigten Form.“

Stein des Anstoßes: die geplante Aufstockung dieses Gebäudes im Marktzentrum (Foto: privat)
Stein des Anstoßes: die geplante Aufstockung dieses Gebäudes im Marktzentrum (Foto: privat)

Bereits im Februar 2021 war Alois Landl, Besitzer des Gebäudes, in dem ehemals der Kirchenwirt und das bekannte Lokal Bienenstich untergebracht waren, mit einem Erstentwurf bei der Gemeinde vorstellig geworden. In dem Haus sind bereits zahlreiche Wohnungen untergebracht. „Ich wollte wissen, ob das passt“, sagt er im Tips-Gespräch. Der Bausachverständige des Landes OÖ habe keine Einwände gegen das Projekt gehabt. Bürgermeister Josef Naderer, Baubehörde erster Instanz, befasste den Planungsausschuss des Gemeinderats mit Landls Vorhaben. „Und dort hat sich herausgestellt, dass alle drei Fraktionen dagegen sind“, so Naderer.

Planungsausschuss und Ortsbildbeirat dagegen

Die Gründe sind mehrschichtig: Das derzeit gefällig gegliederte Gebäude soll um ein komplettes drittes und teilweise um ein viertes Geschoß erhöht werden, das über den Gehsteig auf öffentlichem Grund ragen würde. „Zudem befindet sich das Gebäude auf dem höchsten Punkt des Marktplatzes gegenüber der Kirche“, äußerte man im Planungsausschuss Bedenken. Der Ortsplaner teilte diese Meinung. Auf Empfehlung des Bürgermeisters wurde auch der Ortsbildbeirat des Landes OÖ mit der Causa befasst und reagierte ebenfalls mit einer negativen Stellungnahme.

Bisher kein Einreichplan

Der Aufforderung an den Hausbesitzer, den Plan zu adaptieren, kam dieser bisher nicht nach. „Der Kompromissvorschlag hätte gelautet, den Dachboden auszubauen, das zahlt sich für mich einfach nicht aus“, schäumt Alois Landl. Er ortet in der Gemeinde politische Freunderlwirtschaft: „Zeitgleich hat die Raiffeisenbank auf dem Marktplatz die Aufstockung genehmigt bekommen.“ „Stimmt, dieses Projekt wurde genehmigt“, sagt Bürgermeister Naderer, „allerdings sind die Nachbargebäude der Raiffeisenbank schon jetzt höher und die topografische Lage ist hinsichtlich des Ortsbildes günstiger. Raiffeisen stockt auch nur um ein drittes Geschoß auf. Alois Landl hat bisher noch nicht einmal einen Einreichplan geliefert.“

Bodenversiegelung

Was Landl in einem Leserbrief an die Medien stark kritisiert, ist die Tatsache, dass er ohne weitere Bodenversiegelung sechs neue Wohnungen im Ortskern schaffen möchte. Zugleich peile Tragwein die Erschließung neuer Baugründe auf der grünen Wiese an – und das trotz der Prämisse von Bund und Ländern, die Bodenversiegelung einzudämmen. „Natürlich ist eine Verdichtung im Ort gescheit und anzustreben. Auf der anderen Seite müssen wir auch den Spagat schaffen, Baugrund für Einfamilienhäuser zur Verfügung zu stellen“, kommentiert Bürgermeister Naderer.

Leserbrief nachlesen auf tips.at/n/554600

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