Maibaum gestohlen: Nadelbacher mit Diebesbande wieder quitt
WEITERSFELDEN. Drei Jahre hat es gedauert, bis ein dreister Maibaumdiebstahl in Nadelbach bereinigt werden konnte. Die Gaudi war groß, als die Diebesbande endlich den 30 Meter langen Maibaum aufstellen konnte - dazu aber schändlicherweise die Hilfe der Bestohlenen benötigte. Zu guter Letzt wurde den Langfingern auch noch der Prozess gemacht.
Bereits im Jahr 2019 in der Nacht von 29. auf 30. April hatte eine vorwitzige Männergruppe bestehend vorwiegend aus dem sogenannten „Nåder-Clan“ (Familienname Greindl) unter der Leitung von „Räuberhauptfrau“ Elke Hackl (ebenfalls eine „Nåderische“) den Maibaum in Nadelbach gestohlen.
Da der Maibaum aufgrund des nicht ganz ordnungsgemäßen Umlegens einigen Schaden erlitten hatte - ein eineinhalb Meter lange Stück war abgebrochen und die Eisenringe beschädigt worden - war in der Folge zwischen der Dorfgemeinschaft Nadelbach unter Verhandlungsführerin Manuela Stütz und der Diebesbande vereinbart worden, dass von den Dieben ein neuer Maibaum mit einer Länge von mindestens 20 Metern zur Wiedergutmachung im Jahr 2020 aufgeputzt und aufgestellt hätte werden sollen.
Corona kam dazwischen
So hatte die Diebesbande im Jahr 2020 einen wunderschönen Maibaum wiederum vom Stammhaus Nåder (Landwirt Erwin Greindl) gespendet bekommen. Leider konnte aber aus Pandemiegründen die Wiedergutmachung nicht erfolgen, sodass der Baum beinahe ein Jahr beim Nåder in Knaußer gelagert werden musste. Im Jahr 2021 verhinderten die Corona-Auflagen abermals die Begleichung der Schuld. So wurde in diesem Jahr der Baum als sichtbares Zeichen der Wiedergutmachung nach Nadelbach geliefert und in der Kegelbahn gelagert.
Eine echte Schinderei
Nach dieser endlosen Vorgeschichte konnte im heurigen Jahr, am 30. April 2022, endlich die Wiedergutmachung der Schuld erfolgen. Es war vereinbart, dass die Maibaumdiebe den Baum aufputzen und ohne Mithilfe der Nadelbacher aufzustellen haben. Wenn sie Hilfe von Nadelbachern benötigen, ist diese mit entsprechenden Getränkespenden auszugleichen.
Offensichtlich hatten die Maibaumdiebe einige Helfer zu wenige organisiert, sodass die Nadelbacher über drei Stunden belustigt in der Sonne ausharren mussten und der Baum noch immer nicht zum Stehen gebracht werden konnte. Erst durch die Hilfeleistung von acht starken Nadelbacher Männern könnte die stundenlange Schinderei erfolgreich beendet werden.
30 Meter langer Maibaum
Das Entsetzen der Maibaumdiebe um Chefin Elke war enorm, als sie zum so mühsam aufgestellten Baum empor blickten. Beim untersten Ring war ein Karabiner abgerissen, der oberste Ring hatte sich in der Girlande verfangen.
Die Maibaum-Diebe hatte aber auch für dieses Problem eine Lösung. Mit einer Hebebühne von Thomas Schübl könnte Dieb Moali (Jakob Mayrhorfer) auch die Ringe in die richtige Stellung bringen, sodass der gur 30 Meter lange Maibaum nun in voller Pracht das Dorf Nadelbach ziert.
Lustige Gerichtsverhandlung
Bei der folgenden Gerichtsverhandlung unter Richter Bürgermeister Franz-Xaver Hölzl wurde der Tathergang und der darauf folgende Chatverlauf penibel rekonstruiert. Dabei stellte sich heraus, dass auch Hausherr der Veranstaltung Reinhard Ahorner vulgo „Hadeg“ eine beträchtliche Mitschuld zuzurechnen war, da er die Maibaumdiebe bei ihrer Tat gewähren ließ und sie offensichtlich dabei noch unterstützte. Alle Beteiligten konnten aber ihre Schuld mit entsprechenden Getränkespenden endgültig bereinigen.
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