Neues Zentrum für Gesundheit: In Rainbach machen zwei Hausärzte gemeinsame Sache
RAINBACH. Schon seit ihrer Schulzeit sind Hannes Dedl und Werner Stütz befreundet. Auch beruflich machen die Allgemeinmediziner nun gemeinsame Sache: Am 4. Juli eröffnen die beiden Hausärzte das neue „Zentrum für Gesundheit“ in Rainbach.
Bereits seit 2013 ist Dr. Hannes Dedl in der Praxis von Dr. Irene Raffetseder tätig und führt diese mit der langjährigen Rainbacher Hausärztin seit sechs Jahren als Gruppenpraxis. Dr. Werner Stütz ist seit dem Abschluss seines Turnus als Notarzt, im Hausärztlichen Notdienst (HÄND) und als Vertretung verschiedener Hausärzte in der Region im Einsatz.
Die Gelegenheit beim Schopf gepackt
Arzt zu werden, war bei keinem der beiden ein lang gehegter Kindheitstraum. „Wir haben an der HTL Leonding im EDV-Zweig maturiert. Danach haben wir bei der Rettung unseren Zivildienst gemacht, das hat uns sehr viel Spaß gemacht. Da stand für uns fest, dass wir nicht Programmierer werden, sondern Medizin studieren“, erzählen der 39-jährige Hannes Dedl und der 38-jährige Werner Stütz. Dafür machten die beiden Freistädter sogar die für das Medizinstudium erforderliche Biologie-Matura nach.
Studientechnisch trennten sich die Wege der beiden Freunde an dieser Stelle: Hannes Dedl studierte in Wien und absolvierte seinen Turnus in Linz, Werner Stütz studierte in Graz und durchlief seine Turnusarzt-Ausbildung am Klinikum Freistadt. Vor gut sieben Jahren beschlossen die beiden Allgemeinmediziner, beruflich über kurz oder lang gemeinsame Sache zu machen. Mit der Aussicht auf die bevorstehende Pensionierung von Dr. Raffetseder Ende Juni 2022 packten Dedl und Stütz die Gelegenheit beim Schopf.
Adresse Pfarrgarten 1
Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die neue, geräumige Gemeinschaftspraxis war die Gemeinde Rainbach behilflich, und nach gut einem Jahr Bauzeit wird am Montag, 4. Juli, an der Adresse Pfarrgarten 1 (hinterm Pfarrhof) das neue Zentrum für Gesundheit eröffnet. Nur vier Tage bleiben zum Übersiedeln in das Haus, das in Holzbauweise errichtet wurde und sich optisch, so war es der Wunsch der Bauherren, gut in den ländlichen Raum eingliedert. „Durch die Vertretungsdienste bei diversen Hausärzten wussten wir ziemlich genau, wie wir uns unsere eigene Praxis vorstellen“, so Werner Stütz.
Vorteile für die Patienten
Im Erdgeschoß befinden sich neben Anmeldung, Wartezimmer und drei Ordinationen auch noch je ein Labor, Therapieraum und Dienstzimmer. In einem der Räume wird Physiotherapeutin Carola-Martina Friesenecker arbeiten. Im noch leer stehenden Obergeschoß gäbe es noch ausreichend Fläche für die eine oder andere Erweiterung, falls in Zukunft erforderlich. „Wir freuen uns auf unsere Zusammenarbeit, die sowohl für die Patienten als auch für uns selbst enorme Vorteile bringen wird“, sagen die beiden Ärzte.
„Dadurch, dass wir keine Einzelkämpfer sind, haben wir längere Öffnungszeiten und können uns gegenseitig bei Urlaub oder Krankenstand vertreten. Die Patienten werden von unser beider Wissen und Können profitieren. Für uns persönlich bedeutet eine Gruppenpraxis nicht nur, dass wir uns jederzeit über unsere Patienten austauschen können, sondern auch weniger administrativen Aufwand und Arbeit für den Einzelnen. Wir arbeiten selbstständig und können uns unsere Dienste selbst einteilen. Das wiederum kommt dem Familienleben zugute“, sagen Dedl und Stütz, Väter von drei bzw. zwei Kindern im Volksschul- bzw. Kindergartenalter.
Als Lehrpraxis geführt
„Am Beruf des Hausarztes gefällt mir, dass er medizinisch so vielseitig ist. Man weiß in der Früh nie konkret im Vorhinein, was in der Ordination auf einen zukommt. Das macht die Sache spannend, genauso wie die sozialen Aspekte der Medizin. Bei einer längerfristigen Betreuung öffnen sich die Patienten dem Arzt viel besser“, sagt Dr. Stütz, und auch Dr. Dedl schätzt es, seine Patienten über Jahre medizinisch begleiten zu können. Ihre Gemeinschaftspraxis wollen die Rainbacher Hausärzte als Lehrpraxis führen, sodass Studenten und Turnusärzte bei ihnen Praktika absolvieren können. Gerne würden sie damit andere junge Ärzte für den Beruf des Allgemeinmediziners begeistern: „Wir sehen darin nur Vorteile“, sagen die beiden. Mehr Infos: www.ordirainbach.at
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