Hilferuf: Freistadt braucht dringend Notschlafstelle
FREISTADT. Eine Resolution an das Land OÖ für eine Notschlafstelle im Bezirk hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet. In jüngster Zeit war die Jugendherberge immer mehr als solche zweckentfremdet worden.
Schon vor Corona diente die Jugendherberge zeitweise als Notschlafstelle. Seit der Pandemie ist dies jedoch immer öfter der Fall. Im Frühling war die Jugendherberge als Covid-Isolationsstation für ukrainische Flüchtlinge benutzt worden. „Der Bedarf an Notschlafstellen wächst durch die Teuerung massiv“, sagt Stefan Kreiner, Betreuer in der Jugendherberge und im Jugendzentrum. „Momentan funktioniert es so, dass Streetworker die meist jugendlichen Wohnungslosen aufgabeln und in die Herberge bringen“, berichtet Kreiner. Manche von ihnen würden in Autos schlafen, wo es im Sommer unerträglich heiß und im Winter eiskalt sei.
Der Vorstand des Vereins zur Förderung der Freistädter Jugend mit Obmann Klemens Poissl, der die Jugendherberge betreibt, fürchtet eine weitere Verschärfung der Lage aufgrund von Krieg und Teuerung in den kommenden Monaten. Die Jugendherberge mit ihren 20 Betten sei jedoch weder räumlich noch organisatorisch für die Verwendung als Notschlafstelle eingerichtet. „Die Betroffenen benötigen eine spezielle Betreuung durch geschulte Sozialarbeiter. Das Personal der Jugendherberge kann dies freilich nicht leisten“, heißt es in der Resolution des Gemeinderats. Der Verein zur Förderung der Freistädter Jugend hat zudem auch noch mit finanziellen Einbußen zu kämpfen, da in der Jugendherberge wegen der Corona-Pandemie wesentlich weniger Nächtigungen verzeichnet wurden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden