Vielfalt am Hof bei Familie Burger-Angerer in Obergaisbach
WARTBERG. Nicht einen, sondern gleich drei Höfe bewirtschaften Birgit Burger-Angerer und Georg Angerer aus Obergaisbach gemeinsam – insgesamt sind es 42 Hektar.
Was passiert, wenn eine Pferdebäuerin mit Bio-Einstellbetrieb in Grub (Lasberg) einen Landwirt mit Bio-Bauernhof in Wartberg heiratet? Jeder behält seinen Betrieb, außerdem gibt es noch einen gemeinsam gepachteten Hof in Steinböckhof mit Mutterkuhhaltung. Der Lebensmittelpunkt der Familie – Töchterchen Emma ist drei Jahre, Söhnchen Paul erst zwei Monate alt – ist aber der Bauernhof in Obergaisbach, Georgs Elternhaus.
„Mögen es klein, aber fein“
Mutterschafe und ihre Lämmer, Schweine, Puten-, Mast- und Legehühner tummeln sich in den Ställen und in den Ausläufen. „Wir haben viele verschiedene Tiere, dafür aber jeweils nur wenige Stück. Das soll auch so bleiben, wir mögen es lieber klein, aber fein“, sagt die Bäuerin.
Geschlachtet werden die Tiere am bäuerlichen Schlachtbetrieb Ortner in Trosselsdorf (Neumarkt), das Zerlegen und Portionieren des Bio-Fleisches übernehmen Georg und Birgit wiederum selbst.
Einkauf auf Vertrauensbasis
Lamm-, Hühner- sowie Schweinefleisch, Würste, Sulz, Speck, Eier, Nudeln, Obst und Gemüse werden direkt vermarktet. Zu diesem Zweck steht seit gut einem Jahr vorm Hof in Obergaisbach 31 eine kleine Hütte, in der rund um die Uhr auf Vertrauensbasis eingekauft werden kann. Außerdem sind die Produkte der Familie auch beim Bioladen in der Gutauer Straße 8 in Pregarten erhältlich.
Bei allen anfallenden Arbeiten wird das Paar tatkräftig von Georgs Eltern Leopoldine und Hans-Georg – sie waren im Übrigen 1988 die ersten Biobauern in der Gemeinde – unterstützt. Auch die 83-jährige Tante Anna lässt es sich nicht nehmen, nach wie vor mitzuhelfen. Dafür sind Birgit und Georg sehr dankbar, denn neben der Landwirtschaft übt jeder noch einen weiteren Beruf aus: Sie ist Geschäftsführerin beim Winterdienst City Schnee, er arbeitet Teilzeit als Werkstattmeister bei Gstöttenmeier Land- und Gartentechnik.
Direktvermarktung ausbauen
Den Bauernhof „Schaller“ in Grub hat Birgit, die am Pöstlingberg stadtnahe, aber doch sehr ländlich aufgewachsen ist, 2005 gekauft und mit Hilfe ihrer Eltern Josef und Silvia renoviert. Ihre Ausbildung als Hochbautechnikerin kam ihr dabei zugute. Neben den Einstellpferden weiden auch vier eigene Pferde auf den Wiesen rund um den Schallerhof. „Eine Freundin wohnt am Hof und managt das alltägliche Geschäft“, sagt Birgit. Im Frühjahr soll auch dort eine Selbstbedienungshütte zum Verkauf der Bio-Produkte aufgestellt werden.
Ziel des Paares ist es, die Arbeit auf dem Hof in Obergaisbach weiter zu vereinfachen, Ressourcen besser zu nutzen und die Direktvermarktung zukunftssicher auszubauen. „Schön wäre es, wenn der Betrieb irgendwann so gut läuft, dass einer von uns im Vollerwerb daheim arbeiten kann.“
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