
SANDL. Klein, aber fein: Mit handgebrauten Bierspezialitäten macht Matthias Schett aus Sandl auf sich aufmerksam. Von Hoppy Vienna Ale über Pumpkin Ale und Pilsner bis zu Barrel-Aged Imperial Stout: Der Hobby-Brauer hat kein fixes Sortiment, sondern braut aus natürlichen, möglichst regionalen Zutaten immer wieder Neues.
Im Hauptberuf ist Matthias Schett Software-Entwickler. Des Studiums wegen hat es den gebürtigen Tiroler ins Mühlviertel verschlagen, geblieben ist er wegen der Liebe. „Ich habe in Hagenberg Hardware- und Softwaredesign studiert und dort meine jetzige Frau Katrin kennengelernt, die aus Sandl stammt“, erzählt der 32-jährige Vater von zwei kleinen Buben. Zum 30. Geburtstag hat sich Schett quasi selbst ein neues Hobby geschenkt – das Bierbrauen. Er probierte gerne verschiedene Biere durch und als er dann zum Geburtstag ein Bierbrauset geschenkt bekam, ging Matthias Schett es an. „Es fasziniert mich, dass man aus den immer vier gleichen Zutaten – Wasser, Hopfen, Hefe und Malz – so viele verschiedene Biere brauen kann“, sagt er. „Außerdem kann ich beim Bierbrauen kreativ sein, mit meinen Händen arbeiten und bei der Brauautomatisierung sogar mein Studium einbringen.“
Bier in 0,33-Liter-Flaschen
Für den Anfang holte er sich Tipps von einem Bekannten, der bereits Erfahrung im Bierbrauen hatte, studierte Fachbücher, recherchierte im Internet und bestellte ein Brau-Startpaket in einem Wiener Shop für Hobbybrauer. „In Wirklichkeit war und ist es ein stetes Learning by Doing“, sagt Schett. „Ich habe kein fixes Sortiment, sondern experimentiere gern, braue immer wieder Neues, pro Sud rund 30 Liter. Die Reife- und Gärzeit der Biere ist unterschiedlich lang – von einer Woche bis zu einem halben Jahr. Einmal habe ich ein kräftiges Schwarzes Stout gebraut, das sechs Monate in einem alten Whisky-Fass nachgereift ist.“ Gut 25 verschiedene Sude hat der Wahl-Sandler schon produziert, abgefüllt wird das Bier in 0,33-Liter-Flaschen. Zum Verkosten neuer Sorten werden Freunde, Verwandte und Bekannte eingeladen. „Die probieren sich durch, liefern neuen Input und finden die ganze Sache recht spannend“, kann sich Matthias Schett auf das Urteil seiner Vorkoster verlassen.
Direktvermarktung
Das beste Feedback bisher hat er zum „Hoppy Vienna Ale“ bekommen, einem hopfigen Ale mit feinen Zitrusnoten und kräftigem Malzkörper. Nachsatz: „Bedauerlicherweise ist es schon aus.“ Denn vor Weihnachten war diese Biersorte eine von vier, die Matthias Schett im MÜK in Freistadt zum Verkauf anbot – seine Frau Katrin, deren „Herbal Nerd“-Kulinarikprodukte dort ebenfalls erhältlich sind, hatte ihn dazu ermutigt – und fand dort reißenden Absatz. Auch direkt in der Kleinbrauerei in Kohlstatt 17 ist Schetti’s Bier zu haben, außerdem soll demnächst ein Webshop eingerichtet werden.
Biere nach Wunsch
Einen speziellen Service bietet der Bierbrauer aus Sandl ebenfalls an: „Für besondere Anlässe braue ich persönliche Wunschbiere. Das Bier wird in einem 19-Liter-Fass sowie einer Kiste 0,33-Liter-Flaschen abgefüllt und inklusive einer Zapfanlage zur Verfügung gestellt“, führt Schett aus. Die entsprechende Vorlaufzeit für ein Wunschbier ist dabei zu beachten.
Im MÜK, Samtgasse 4, Freistadt, findet am Freitag, 13. Jänner von 16 bis 18 Uhr eine Verkostung von Schetti’s aktuellen Bieren statt.
Kontakt: office@schettis.beer; https://schettis.beer