Einzigartig: Wenn der Opa mit dem Enkelsohn aus dem Flugzeug springt

Dass der Opa gemeinsam mit dem Enkelsohn Fallschirm springt, dürfte österreichweit wohl ziemlich einmalig sein: Hans Ecker (72) und sein Enkerl Sandro Aloys-Ecker (14) verbindet die gemeinsame Leidenschaft für diesen Sport. Während Hans schon seit 1979 aktiver Fallschirmspringer ist, absolviert Sandro heuer seine Fallschirmspringer-Ausbildung beim Heeresfallschirmspringerclub Freistadt. Vor gut zwei Wochen sprangen die beiden das erste Mal gemeinsam aus dem Flugzeug.

Von klein auf mit dabei

„Sandro war schon als kleines Kind immer mit mir am Flugplatz Freistadt und hat sich für alles rund ums Fallschirmspringen interessiert. Als kleiner Bub hat er oft meine Ausrüstung anprobiert und sich den Fallschirm auf den Rücken geschnallt, obwohl er ihn noch gar nicht tragen konnte“, berichtet Hans Ecker mit einem Lachen. „Sandro hat es kaum erwarten können, bis er mit 14 Jahren endlich mit der Fallschirmspringer-Ausbildung beginnen konnte“, sagt der Schenkenfeldener Pensionist, den es sichtlich freut, dass er das Enkerl mit seiner Begeisterung für den Fallschirmsport anstecken konnte.

Jedes Wochenende weite Anreise aus Tirol

Für die Ausbildung nimmt der 14-Jährige einiges auf sich, denn er wohnt mit seinen Eltern und seinem Bruder in Ischgl (Tirol) und pendelt jeden Freitag mit dem Zug nach Schenkenfelden und am Sonntag wieder zurück. Die nötigen Kurseinheiten in Theorie und Praxis absolviert der Schüler, der in Tirol die 4. Klasse einer Sporthauptschule besucht und im Winter auf Ski bei Freestyle-Bewerben startet, beim Heeresfallschirmspringerclub Freistadt.

Lob vom Ausbildungsleiter

Ausbildungsleiter Markus Friesenecker aus Freistadt: „Sandro ist der jüngste Schüler, den ich bisher hatte. Ich kenne ihn schon von klein auf und bin begeistert, mit welchem Eifer er bei der Sache ist.“ Weiter: „Fallschirmspringen ist eine sehr sichere Sportart. Man hat immer einen Reserveschirm dabei und auch andere 'Verkehrsteilnehmer' begegnen einem da oben nicht.“

Die ersten Sprünge

Neben der theoretischen Ausbildung musste Sandro acht Sprünge aus gut 1.100 Metern Höhe absolvieren, bei denen eine Reißleine den Schirm automatisch herauszieht und öffnet. Danach stand eine Einschulung für den Freifall auf dem Ausbildungsprogramm. Beim Freifall öffnet der Springer seinen Fallschirm selbstständig und die Absprunghöhe wird auf bis 3.700 Meter über Grund gesteigert. Mindestens 28 Ausbildungssprünge stehen am Lehrplan. Man lernt dabei, wie man korrekt aus dem Flugzeug abspringt, den freien Fall kontrolliert und wie man sicher mit dem Fallschirm im Zielgelände landet. „Ich bin am Boden viel nervöser als Sandro im Flugzeug“, sagt Opa Hans. „Im Flieger ist Sandro auch ganz kurz vorm Sprung noch locker, lacht und freut sich.“

Der Schein ist das große Ziel

Sandro hat bereits 20 Sprünge absolviert, es fehlt also nicht mehr viel und der sportliche Tiroler kann zur Prüfung antreten und sowohl die theoretische Prüfung als auch den Prüfungssprung absolvieren. Den angestrebten Schein fürs Fallschirmspringen wird er allerdings erst mit 15 Jahren in Händen halten können.

„Damit kann Sandro auch in dem jungen Alter schon überall auf der Welt Fallschirm springen“, sagt Opa Hans. Natürlich müssen die Eltern damit einverstanden sein. Hans Ecker freut sich jedenfalls schon auf viele weitere gemeinsame Sprünge mit Sandro: „Solange es gesundheitlich geht, werde ich springen.“