WALDBURG/FR. Die Arbeitstage von Michaela Kitzberger dauern lang, von frühmorgens bis nach Sonnenuntergang. Dafür ist der Arbeitsplatz der jungen Waldburgerin aber auch ein ganz besonderer: Die gelernte Fleischerin ist noch bis Ende Oktober auf der Gerstreitalm in Großarl als Sennerin im Einsatz.
Die Gerstreitalm liegt im Ellmautal (Salzburg) auf 1575 Metern Seehöhe. Besonders bei Familien mit Kindern ist die Hütte beliebt, da sie in gut einer Stunde Gehzeit zu erreichen und für die herzhafte Jause aus der almeigenen Sennerei bekannt ist.
Voller Tatendrang arbeitet Michaela Kitzberger seit Juni auf der Gerstreithütte als Sennerin. Die 21-Jährige, die von einer Landwirtschaft in Harruck stammt, hat nach der Matura an der HBLA Ursprung im Lehrbetrieb Draxler in Hellmonsödt eine Lehre zur Fleischhauerin absolviert. Praktisch direkt nach der Lehrabschlussprüfung – beim Landeslehrlingswettbewerb wurde sie übrigens Dritte – konnte sie auf der Alm in Salzburg zu arbeiten beginnen.
Stall und Küche
Dort oben ist Michaela, nebenbei erwähnt Bezirksleiterin der Landjugend Freistadt, eine von zwei Sennerinnen. Die Arbeiten teilen die beiden Frauen sich auf. Dazu gehört es, morgens und abends die sieben Kühe zu melken, die dafür zuerst von der Almweide in den Stall geholt werden müssen.
Außerdem bereitet Michaela das Frühstück für die Gäste zu, macht die Zimmer sauber, backt Kuchen und bewirtet die hungrigen Wanderer mit einer selbst gemachten Brettljause aus hofeigenen Produkten.
Am Wochenende werden die beiden Sennerinnen von den Chefleuten unterstützt, im August außerdem noch von einer Praktikantin. Ruhetag gibt es während der Saison, die bis Ende Oktober dauert, keinen.
Vom Käsen und Buttern
Täglich stehen Michaela oder ihre Kollegin in der almeigenen Sennerei und käsen. „Wir machen Süß- und Sauerkäse, Butter, Topfen und Frischkäse. Außerdem müssen die Käselaibe regelmäßig gedreht und gepflegt werden.“ Michaela taugt jede Arbeit: „Ich mache eigentlich alles gerne, die Abwechslung macht es aus“, sagt die vor Energie sprühende 21-Jährige, die nicht leutscheu ist und auch gerne mit den Gästen plaudert. Auch Familie und Freunde haben Michaela schon oben auf der Alm besucht.
Berufliche Pläne für die Zeit nach dem Sommer als Sennerin hat Michaela Kitzberger auch schon: Sie wird ab November im Rinderkompetenzzentrum Freistadt, das ihr als Rindervorführerin und Jungzüchterin alles andere als fremd ist, zu arbeiten beginnen.
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