
TRAGWEIN. Als einer, der überall tatkräftig und ohne Zögern mit anpackt, wo Not am Mann ist, ist Johann „Johnny“ Schinnerl bekannt. Die Liste seiner Ehrenämter ist lang, und klar ist: Ohne Johnny wäre man in Tragwein manchmal ganz schön aufgeschmissen.
Geboren am 29. Februar 1952 als erstes von neun Kindern auf einem Bauernhof, lernte Johann Schinnerl schon von klein auf, was Arbeiten und Zusammenhalten bedeutet. Der gelernte Tischler und ehemalige Landesbedienstete ist verheiratet und hat vier Kinder.
Wenn die Sirene heult...
Schon in der Jugendzeit engagierte sich Johnny Schinnerl ehrenamtlich bei der FF Tragwein, war 20 Jahre lang deren Schriftführer, gestaltete international sowie national viele Ausstellungen für die Feuerwehrjugend und ist auch mit 71 Jahren nach wie vor bei sämtlichen Einsätzen, Übungen und Veranstaltungen dabei. „Wenn auch nicht in erster Reihe“, sagt der Pensionist bescheiden. „Ich hab ja nicht weit zum Feuerwehrzeughaus. Wenn die Sirene zum dritten Mal heult, bin ich schon dort. Auto- und Haustürschlüssel habe ich immer in der Hosentasche.“
Wald- und Wiesenfotograf
Kaum eine Veranstaltung, Ehrung oder Ehejubiläen in Tragwein, die Schinnerl in den vergangenen 40 Jahren nicht mit der Fotokamera begleitet hat. Für die „Tragweiner Rundschau“, die von seiner Frau gestaltet wird, fotografiert er auch. Entsprechend groß ist sein Archiv an Fotos; die Pandemie nutzte der „Wald- und Wiesenfotograf“ zum Sortieren und Archivieren.
Schinnerl ist beim ÖAAB aktiv, beim Kameradschaftsbund, und beim Seniorenbund sowieso. Er ist Obmann der Zeitbank+, wird wegen seiner schönen Handschrift zum Schreiben von Plakaten eingeteilt, macht als einer von acht Senioren den Winterdienst rund um Kirche und Pfarrhof, hilft bei Bestattungen und organisiert die Sargträger. Bei diversen Festen ist Schinnerl als ehrenamtlicher Helfer meist an vorderster Front mit dabei.
Als vorbildlicher Opa von sieben Enkelkindern ist er auch gut beschäftigt, und wenn dann noch Zeit bleibt, kümmert er sich um den großen Garten und hilft im Freundeskreis und in der Nachbarschaft bei kleineren Tischlerreparaturarbeiten.
61 Mal Blut gespendet
61 Mal hat Schinnerl in seinem Leben Blut gespendet, und wurde dafür vom Roten Kreuz mit der Silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Auch der Ehrenring der Gemeinde sowie das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich wurden dem verdienten Tragweiner verliehen. Die Familie steht hinter ihm: „Für das viele Ehrenamt gewährt mir meine Frau Resi dankenswerterweise immer die nötige Freiheit.“