Neuer Kommandant der Polizeiinspektion Freistadt: „Wir reden den Leuten noch gut zu!“
FREISTADT. „Auch wenn es Grenzkriminalität, Einbruchsserien und Cyberkriminalität gibt – wir leben in einem gesegneten Land“, sagt Franz Linhart (54), der neue Kommandant der Polizeiinspektion Freistadt.
Mit seinem Team von 27 Polizisten und acht Polizistinnen hält Franz Linhart sieben Tage in der Woche den Dienst in der Polizeiinspektion Freistadt am Laufen. Das Einsatzgebiet umfasst sieben Gemeinden rund um Freistadt, sechs Beamte sind jeweils gleichzeitig im Dienst. Der gelernte Elektrotechniker, geboren in Leopoldschlag, trat 1990 nach der zweijährigen Gendarmerieschule in Bad Kreuzen seinen Dienst beim Posten Freistadt an. „Das war mein Kindheitstraum, und nach 35 Jahren bin ich noch immer mit Leib und Seele dabei“, sagt er im Tips-Gespräch.
Anstrengende Nächte
Freistadt als Haupt-Polizeidienststelle des Bezirks ist rund um die Uhr besetzt. „In der Nacht haben wir oft mehr zu tun als am Tag“, plaudert Linhart aus dem Nähkästchen. „Wir sind alle Generalisten, jeder nimmt Anzeigen entgegen und kümmert sich um jedes Delikt.“ Daneben hat fast jeder in seinem stark verjüngten Team Sonderaufgaben, zum Beispiel bei der Einsatzeinheit, die bei Demonstrationen oder großen Fußballspielen eingesetzt wird. Linhart selbst ist seit 34 Jahren Verkehrserzieher und Mitglied der Aufnahmekommission für Bewerber im Polizeidienst. Für den Inspektionskommandanten hat jede Zeit hinsichtlich Kriminalität ihre Dynamik. „Vor Jahren war es der Autodiebstahl, jetzt liegt einer der Schwerpunkte auf Internet-Kriminalität, für die wir ebenfalls Spezialisten haben.“
Gute Menschenkenntnis und Gelassenheit
Jeden Tag oder jede Nacht nicht zu wissen, was der Dienst bringt, ist für den erfahrenen Polizisten nach wie vor interessant. „Es ist einem bewusst, dass man sich in der Uniform mit vielen unerfreulichen Sachverhalten auseinandersetzen muss. Mit zunehmendem Dienstalter bekommt man gute Menschenkenntnis und mehr Gelassenheit.“ Als Polizist am Land habe man trotz hoher Anforderung noch die Zeit, Leuten gut zuzureden und präventiv zu wirken. „Ab 50 müsste man bei uns eigentlich den Master in Psychologie bekommen“, meint Linhart augenzwinkernd. Die hohe Aufklärungsquote bei Delikten macht ihn stolz und trägt zugleich seinem Ziel Rechnung, der Bevölkerung ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln.
Seine Erfahrungen hat Linhart bisher an 29 Polizeischüler weitergegeben. „Vier davon haben bei mir schon die Radfahrprüfung gemacht!“ Die Praxislehrertätigkeit hat er nun an den Nagel gehängt, nicht aber die Freude daran, sein junges Team zu unterstützen und Know-how weiterzugeben. „Im Gegenzug bekommen wir Altgedienten das aktuelle Wissen aus der Polizeischule.“ Und ist er einmal nicht im Dienst, widmet sich der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern seiner Familie, der Feuerwehr und der Volksmusik.
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