Zöllnertreff in Reichenthal: großes Wiedersehen nach 20 Jahren
BEZIRK. Auf den Tag genau 20 Jahre nach Auflösung der Zollwache am 30. April 2004 organisiert Hans Schauer aus Hirschbach ein großes Zöllnertreffen in Reichenthal. Mehr als 80 ehemalige Zollwachebeamte und zivile Bedienstete haben ihr Kommen zugesagt.
Nach 174 Jahren wurde am 30. April 2004 der älteste zivile Wachkörper Österreichs aufgelöst. Durch den EU-Beitritt Tschechiens gab es für die Zollwachebeamten an den Grenzübergängen keine Aufgaben mehr. Die systematischen Warenkontrollen und Zölle entfielen ab diesem Zeitpunkt, und die Personenkontrollen wurden von der Grenzgendarmerie durchgeführt.
„Wullowitz: Grenze offen, Jobs futsch“ als Schlagzeile
„Wullowitz: Grenze offen, Jobs futsch: Speditionen und Zollamt sperren zu“ lautete die Tips Freistadt-Schlagzeile damals im April 2004 auf der Titelseite. 27 Zollwachebeamte und 13 zivile Bedienstete des Zollamts Wullowitz wurden vor die Wahl gestellt, entweder zur Gendarmerie/Polizei zu wechseln oder in der Zollverwaltung zu arbeiten. Hans Schauer aus Hirschbach war 29 Jahre lang Zollwachebeamter und versah seinen Dienst in Weigetschlag, Wullowitz und Summerau. Zuletzt war er in der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) im Einsatz.
Einladung zum Treffen
Das 20-Jahr-Jubiläum „Ende der Zollwache“ nahm der 72-jährige Hirschbacher zum Anlass, einen Zöllnertreff – den ersten dieser Art – zu organisieren. Das Treffen findet am Dienstag, 30. April, ab 16 Uhr im Gasthaus Preinfalk in Reichenthal statt.
Der organisatorische Aufwand dahinter ist groß. „Um die Einladungen überhaupt verschicken zu können, musste ich erst einmal an die E-Mail-Adressen von 125 ehemaligen Kollegen der Dienststellen Wullowitz, Weigetschlag, Guglwald und Summerau sowie der Streifenabteilung Sandl und der MÜG kommen.“ Zur großen Freude des ehemaligen Zöllners Schauer haben auf Anhieb 80 „Ehemalige“ ihr Kommen zum Treffen zugesagt. Elf davon sind mittlerweile sogar schon über 80 Jahre alt.
Erinnerungen werden wach
Nach der Begrüßung hat Hans Schauer ein Totengedenken für die verstorbenen Kollegen vorbereitet, bevor eine ausführliche Power Point Präsentation am Programm steht. Viele Kollegen haben Hans Schauer für diesen Zweck alte Fotos von den Zollämtern und aus ihrem Arbeitsalltag zukommen lassen.
„Die Bilder werden Erinnerungen an eine schöne Zeit wecken. Auch das gesellige Beisammensein soll im Anschluss nicht zu kurz kommen. Wir haben uns sicherlich viel zu erzählen. Darauf freue ich mich schon sehr“, so Hans Schauer.
Er selbst war überaus gerne Zöllner, wie er betont. „Es war ein abwechslungsreicher und interessanter Beruf. Folgender Satz aus der Zollwacheschule ist mir bis heute in Erinnerung: ,Ihr Zöllner seid der Schutz der heimischen Wirtschaft.‘ Wir hatten eine gute und sinnvolle Aufgabe.“
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