Schwere Vorwürfe gegen Geschäftsführerin des Regionalvereins Mühlviertler Kernland
FREISTADT/MÜHLVIERTLER KERNLAND. Schwerwiegende Malversationen werden der Geschäftsführerin des Regionalvereins Mühlviertler Kernland vorgeworfen. Der Vorstand hat die Auflösung des Dienstverhältnisses mit sofortiger Wirkung beschlossen. Die interimistische Geschäftsführung übernimmt bis auf weiteres Obmann Fritz Robeischl, Bürgermeister von Pregarten.
Im Zuge einer routinemäßigen Projektprüfung durch die zuständige Fachabteilung des Landes Oberösterreich wurden Mängel bei einem Projekt der Leader-Region Mühlviertler Kernland festgestellt. Der Vereinsvorstand leitete daraufhin umgehend eine vertiefende Prüfung dieses und anderer Projekte ein. Eine außerordentliche Rechnungsprüfung fand am 6. September in Freistadt unter Beiziehung eines externen Experten statt und ergab den Verdacht schwerwiegender Malversationen (laut Wikipedia Unregelmäßigkeiten, schlechte Verwaltung, Betrug, Unterschlagung und Veruntreuung, Anm. d. Red.) durch die Geschäftsführung.
Dienstverhältnis umgehend gelöst
In einer weiteren Vorstandssitzung am 10. September wurde über das Prüfungsergebnis berichtet und es wurden einstimmig weitreichende Beschlüsse gefasst. Das Dienstverhältnis mit der Geschäftsführerin wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Geschäfte werden ab sofort interimistisch von Obmann Fritz Robeischl geführt. Für die ehemalige Geschäftsführerin gilt die Unschuldsvermutung.
Alle Projekte und Veranstaltungen gesichert
Für eine lückenlose Aufklärung und Aufarbeitung hat der Vorstand eine professionelle Begleitung beschlossen. Dazu wurden ein Steuerberatungsunternehmen mit der Feststellung des tatsächlichen Schadensausmaßes und eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Vertretung beauftragt. Fest steht bereits, dass die Fortführung der Geschäfte jedenfalls gewährleistet ist. Alle Projekte und Veranstaltungen der Leader-Region Mühlviertler Kernland können wie geplant durchgeführt werden. Damit ist sichergestellt, dass den geförderten Vereinen und Projektbeteiligten keine Nachteile entstehen.
Den Schaden rasch abgrenzen
Obmann Fritz Robeischl setzt auf rasche Aufarbeitung der Causa. „Es war für uns ein riesiger Schock, jetzt ist es meine Aufgabe als interimistischer Geschäftsführer, die Scherben aufzuräumen. Die gesamte Buchhaltung wird jetzt neu gemacht, das ist ein großer Aufwand und wir stehen auch zeitlich unter Druck, denn wir wollen rasch wissen, wie groß der Schaden tatsächlich ist. Es muss auf den Tisch, ob die Gelder tatsächlich so geflossen sind wie in der Buchhaltung angegeben.“ Er schließt auch strafrechtliche Folgen nicht aus.
„Projektwerber nicht hängen lassen“
Robeischl wird künftig einen Tag pro Woche fix im Kernland-Büro in Freistadt verbringen, um die laufenden Projekte zu betreuen. „Wir können die Projektwerber ja nicht hängen lassen.“
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