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Mit dem Campingbus erst nach Asien, dann nach Afrika: Mühlviertler Reise-Influencer leben ihren Traum

Mag. Susanne Überegger, 17.12.2024 16:22

RAINBACH/REICHENTHAL. Einmal im Campingbus vom Mühlviertel in die Mongolei und wieder zurück: Mario Elmecker und Silvia Stumbauer haben das große Abenteuer gewagt und waren ein halbes Jahr lang auf Reisen. Via Instagram und Youtube lassen die beiden Weltenbummler Familie, Freunde und Follower an ihren Erlebnissen teilhaben.

Mario und Silvia in Kirgistan, im Hintergrund links der Peak Lenin (Foto: privat)
  1 / 4   Mario und Silvia in Kirgistan, im Hintergrund links der Peak Lenin (Foto: privat)

In der kasachischen Wüste verließ sie bei zweistelligen Minusgraden fast der Mut, und auch mit dem russischen Geheimdienst machten sie Bekanntschaft – aber die unglaubliche Gastfreundschaft in den bereisten Ländern machten die (wenigen) Unannehmlichkeiten und Strapazen wieder mehr als wett: Hinter Mario Elmecker aus Summerau und Silvia Stumbauer aus Reichenthal liegen aufregende und unvergessliche sechs Monate. Von Juni bis Dezember war das Mühlviertler Paar in seinem zum Campingbus umgebauten Mercedes Sprinter unterwegs, mit dem vorrangigen Ziel Mongolei.

Autark unterwegs

Mit einer Photovoltaikanlage am Dach, einem Wassertank samt Filter, Dusche, WC, Küche, einem kompletten Hausstand sowie Ersatzteilen und Werkzeug ausgestattet, war das Paar in seinem Van weitgehend autark. Nur für Lebensmittel und Sprit musste es Geld ausgeben – das dafür in den abenteuerlichsten Währungen. Mario (27) arbeitete von unterwegs aus im Familienunternehmen im Online-Marketing, während Silvia (26) ihren Job als Personalverrechnerin aufgegeben hat, um sich ihren Traum vom Reisen erfüllen zu können. Sie betreut die Instagram-Seite (hinundwiederweg), filmt, fotografiert und schneidet die Videos.

Gelebte Gastfreundschaft

Nur vier Wochen brauchten die beiden bis in die Mongolei, ließen sich aber auf der Rückreise fünf Monate lang Zeit, um die Länder entlang der Route ausgiebig zu erkunden: Russland, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan, Georgien und die Türkei. „Im Nachhinein betrachtet wäre es sinnvoll gewesen, Russisch zu sprechen“, sagen Mario und Silvia mit einem Lachen.

„Aber Gastfreundschaft braucht keine gemeinsame Sprache. In jedem Land war man uns gegenüber so unglaublich herzlich und hilfsbereit. Die Einheimischen haben das Wenige, das sie haben, bereitwillig mit uns geteilt. Meist waren wir bei unseren Stopps in Ortschaften in Minutenschnelle von neugierigen Menschen umringt. In der hintersten mongolischen Steppe waren wir wahrscheinlich die Attraktion des Jahres. Kein einziges Mal hatten wir Bedenken wegen unserer Sicherheit“, schwärmen die beiden Reise-Influencer. „Witzig war, dass man uns wegen des Freistädter Kennzeichens FR oft für Franzosen gehalten hat.“

Der absolute Tiefpunkt der Reise

Einziger, dafür umso einschneidender Tiefpunkt der Reise war eine bitterkalte Nacht mitten im Nirgendwo in der Wüste Manghystau bei unerwarteten minus 20 Grad Anfang Oktober. „Der Diesel ist versulzt, somit war die Standheizung lahmgelegt und der Bus sprang auch nicht mehr an. Wir saßen fest. Es hatte im Bus nur mehr null Grad, und wir hatten Angst, noch so eine Nacht womöglich nicht zu überstehen. Es war keine Hilfe in Sicht, und die Internetverbindung funktionierte nicht“, schildert Mario die dramatischen Stunden.

Rettungsaktion

Als die Verzweiflung schon riesengroß war, kam die Rettung in Gestalt eines zufällig vorbeikommenden kasachischen Guides. Er schleppte den Sprinter bis zur nächsten Hauptstraße ab und organisierte den Transport in die nächste Werkstatt (vier Stunden Fahrt). Silvia: „Der Schock saß uns noch länger in den Knochen.“

Zwischenstopp daheim

Wenige Wochen nach diesem Erlebnis machten sich die beiden auf endgültig die Heimreise und kamen Anfang Dezember wieder daheim im Mühlviertel an. „Wir bleiben über Weihnachten und Silvester, genießen die Zeit mit der Familie und unseren Freunden, bringen den Van auf Vordermann. Am 2. Jänner geht es aber schon wieder los: mit dem Bus nach Genua und dann mit der Fähre nach Marokko.“

Welche weiteren Länder in Afrika sie bereisen wollen, lassen sich Mario und Silvia noch offen. Ihre Reise verfolgen kann man auf Instagram (83.000 Follower!) und Youtube (hinundwiederweg).


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