Rotes Kreuz Freistadt zieht Bilanz: 200.300 freiwillig geleistete Stunden
BEZIRK FREISTADT. Neue Dienststelle, 200.300 freiwillig geleistete Stunden, Katastrophen-Hilfsdienste, Workshops für Jugendliche und Rotkreuz-Märkte - Bezirksstellenleiterin Andrea Wildberger und Bezirksgeschäftsleiter Gerald Roth blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück.
Für Bezirksstellenleiterin Andrea Wildberger, war es das erste Jahr im Roten Kreuz Freistadt. Sie hat im Mai die Agenden von Alois Hochedlinger übernommen und ist in „sehr große Fußstapfen getreten“. „Das ist aber nicht nur sprichwörtlich gemeint, denn Alois hat Schuhgröße 47 und ich Schuhgröße 37“, ergänzt sie lachend. Gleich zu Beginn absolvierte Wildberger Schnupperdienste an allen Ortsstellen sowie im Notarztdienst und die Dienste für dieses Jahr sind schon fixiert. „So bekomme ich mit, was sich tut und was die Menschen bewegt. Und es ist unglaublich, wie viel Energie und Motivation in den Leuten steckt – in allen Bereichen, von Jugendrotkreuz über Soziale Dienste, Rettungs- und Notfalldienst bis hin zur Katastrophenhilfe.“
Engagement
„Egal ob Berufliche, Freiwillige, Zivildiener, FSJ oder Berufsfindungspraktikanten – alle sind mit Engagement und Knowhow bei der Sache,“ ergänzt Bezirksgeschäftsleiter Gerald Roth begeistert. Nur deshalb können die vielen Tätigkeitsbereiche aufrechterhalten werden. „Mehr als 200.300 Stunden wurden dabei von den rund 1.400 Rotkreuz-Mitarbeitern freiwillig geleistet“, berichtet Wildberger beeindruckt: „Da kann ich nur sagen: Großer Respekt.“
Neue Dienststellen
Ein besonderes Highlight 2024 war die Übersiedlung in die neue Dienststelle in Pregarten, die mit einem großen Eröffnungswochenende gefeiert wurde. Qualitätssicherung im Rettungsdienst, Notfallsanitäterausbildung, der Aufbau von neuen Angeboten wie Essen auf Rädern in Freistadt Nord und First Responder in St. Leonhard waren und sind weitere Schwerpunkte. Mit Spannung blicken die beiden auf das kommende Jahr mit den Neuplanungen der Dienststelle Bad Zell, dem Aufbau eines Logistik-Teams, der Entwicklung der Sozialregion Freistadt und deren Auswirkungen auf das Rote Kreuz und zahlreichen Veranstaltungen. Höhepunkt ist das Benefizkonzert der OÖ. Philharmonie am Pfingstsonntag, 8. Juni in der Messe Freistadt zugunsten des Roten Kreuzes.
Rund um die Uhr im Einsatz für die Bevölkerung
Für die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung im Bezirk Freistadt sorgen 488 Rettungs- und Notfallsanitäter:innen. Sie engagieren sich freiwillig, beruflich, im Zivildienst, als Berufsfindungspraktikant oder im Freiwilligen Sozialjahr. „Mit dem Verbundsystem von Rettungs- und Notarztdienst ist die Bevölkerung in Freistadt wirklich sehr gut versorgt“, davon ist Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant Gerald Roth überzeugt. Dafür wird auch viel getan. „Neben den Pflichtfortbildungen werden an den Ortsstellen viele Fortbildungsangebote in Form von Schulungen, Einsatzübungen und Trainings organisiert. Dadurch wird die Qualität konstant hochgehalten“, ergänzt er.
Ersthelfer
Ergänzend zum Rettungsdienst sind in einigen Gemeinden des Bezirks First Responder im Einsatz, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Das ist eine wertvolle Unterstützung, besonders in abgelegenen Gebieten. Erste Hilfe ist einfach und rettet Leben. Dies wurde in den 125 Kursen für Führerscheinanwärtern, betriebliche Ersthelfer und Privatpersonen auch in der Öffentlichkeit in den Fokus gerückt. Bei Events wurden lebensrettende Maßnahmen präsentiert und die Bevölkerung animiert, diese zu üben, denn letztendlich sind Ersthelfer jene, die Leben retten und die Rettungskette in Gang setzen. Fast 2.000 Personen nutzten die Chance, ihr Erste-Hilfe-Wissen auf den neuesten Stand zu bringen.
Jugendrotkreuz
310 Kinder und Jugendliche engagieren sich beim Jugendrotkreuz. „Bezirks-JRK-Tag mit mehr als hundert Teilnehmern, Gruppenstunden, Pinguin-Cup, Erste-Hilfe-Bewerbe, Big Picture 2.0 mit Workshops im Rotkreuz-Markt oder realistische Unfalldarstellung für die Jugendlichen, da ist immer etwas los“, zeigen sich Wildberger und Roth erfreut. Teamgeist, Hilfsbereitschaft und soziale Verantwortung stehen dabei im Mittelpunkt. Einander zu helfen und aufeinander aufzupassen vermitteln auch ROKO, der kompetente Helfer aus Plüsch, und seine ROKO kann’s Kollegen. Alle 740 Schulanfänger der 37 Kindergärten im Bezirk Freistadt wurden 2024 besucht. Ein Highlight dabei ist die Besichtigung des Rettungswagens.
Lesecoaches und Besuchsdienste
Das Jugendrotkreuz verfolgt mit vielen Maßnahmen das Ziel, faire und gerechte Startbedingungen zu schaffen – unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Bildungsstand oder Einkommen. Die Lesecoaches etwa möchten junge Menschen für Bildung begeistern und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. In Freistadt wurden 2024 insgesamt 64 Kinder von unseren 27 Lesecoaches beim Lesen unterstützt. Im Alter, aber auch aufgrund von Krankheit, kann es schnell einsam werden. Gerade dann ist der Kontakt zu anderen Menschen eine große Freude. Die freiwilligen Besuchsdienst-Mitarbeiter nehmen sich Zeit und schenken Aufmerksamkeit. Beim Digital-Training ist es das Ziel, dass die Besuchten im Alltag unabhängiger und selbstbewusster werden. Besuchsdienst und Digitaltraining sind kostenlos, die Termine werden im Vorhinein vereinbart.
Rotkreuz-Märkte und Katastrophen-Hilfsdienst
Bei den zwei Rotkreuz-Märkten in Hagenberg und Unterweißenbach spürt man die angespannte finanzielle Situation in der Bevölkerung. Dank des Engagements der Mitarbeitenden und der Spendenbereitschaft von Einzelpersonen, Firmen und Vereinen können die Lager immer wieder aufgefüllt werden. „Im Rotkreuz-Markt Bekleidung in der Zemannstraße können einkommensschwache Menschen völlig unbürokratisch und zu symbolischen Preisen Kleidung, Spielsachen, Schuhe, Geschirr etc. beziehen“, berichtet Roth. „Allein letztes Jahr nutzten 794 Personen diese Möglichkeit.“ Für große Schadensfälle ist sowohl materiell als auch personell im Rahmen des Katastrophen-Hilfsdienstes vorgesorgt. „Wir könnten innerhalb kürzester Zeit 400 Personen unterbringen und mit der Feldküche versorgen“, erklärt der Bezirksrettungskommandant. Das Bezirksrettungskommando und viele freiwilligen Mitarbeiter treffen ganzjährig Vorbereitungen für den Ernstfall.
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