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Das verschwundene Sudetenland: Bilder vor und nach der Vertreibung

Mag. Claudia Greindl, 11.12.2025 18:35

TSCHECHIEN. Mit dem Wandel der böhmischen Grenzregionen nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung befasst sich das Buch „Das verschwundene Sudetenland Zmizelé Sudety“. Es ist in der siebenten, grafisch überarbeitete Auflage erschienen.

Verschwundenes Sudetenland (Foto: Antikomplex)
Verschwundenes Sudetenland (Foto: Antikomplex)

Herausgeber des Buches ist die NGO „Antikomplex – hnutí proti xenofobii“, für die der gebürtige Rainbacher Thomas Elmecker seit September 2025 arbeitet. „Unsere NGO war Ende der 90-er die erste Organisation in Tschechien, die eine öffentliche Diskussion über die Vertreibung der Deutschen aus der damaligen Tschechoslowakei initiierte und den tschechisch-österreichischen Dialog unterstützt“, erzählt er. Eines der ersten Projekte war eine Ausstellung über das verschwundene Sudetenland samt Katalog.

Enzyklopädie von Orten

Dieser ist im Laufe der Jahre zu einer Enzyklopädie von Orten geworden, die von ihrer Geschichte und von den Orten ihres Erscheinungsbildes und ihrer Lebensweise geprägt sind. Im Mittelpunkt der Ausgabe stehen 300 Fotopaare, die zwölf Sudetengebiete vor und nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung zeigen. Die Texte der zweisprachigen Publikation beleuchten nicht nur den Umgang mit der materiellen und spirituellen Kultur der Deutschsprachigen, sondern auch den komplexen Prozess der Heimatfindung in den „Regionen nach den Deutschen“.

Thematisiert werden auch Experimente in den böhmischen Grenzgebieten während der kommunistischen Zeit, der Verlust alter Traditionen und die Entstehung neuer. Ebenso geht es um das wachsende Interesse an der lange tabuisierten Vergangenheit des Sudetenlandes.

Die optisch überarbeitete siebente Auflage des begehrten Werkes richtet sich an alle, die sich für den historischen und kulturellen Wandel der böhmischen Grenzgebiete interessieren. Bestellungen unter darujme.cz oder e-shop@antikomplex.cz

Antikomplex, 1998 gegründet, ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der kritischen Reflexion der Geschichte Tschechiens widmet. Der Blick richtet sich insbesondere auf die ethnischen Säuberungen der Nachkriegszeit und das nachfolgende Schicksal der Landschaft sowie der Gesellschaft im ehemaligen Sudetenland. Des Weiteren ist Antikomplex in der politischen Bildung aktiv. Zu den bekanntesten Publikationen gehören Das verschwundene Sudetenland (2004), Sudetengeschichten (2010) und Bei uns verblieben (2013). 2022 erschien der erste Band der vierteiligen Reihe Mitten am Rande: Gespräche mit Menschen, die dem Sudetenland ein neues Gesicht geben.


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