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LKH-Sprechstunde: "Fettleber? Ich trinke doch kaum Alkohol!"

Petra Hanner, 29.07.2016 11:53

FREISTADT. Sie tut nicht weh und macht sich auch sonst kaum bemerkbar, vielleicht nur durch anhaltende Müdigkeit: die Fettleber, lange als Krankheit von Alkoholikern verrufen.

Primar Norbert Fritsch vom LKH Freistadt  Foto: gespag
Primar Norbert Fritsch vom LKH Freistadt Foto: gespag

Lange als Krankheit von Alkoholikern verrufen, ist heute bereits jeder dritte über 40-Jährige und zunehmend mehr junge Menschen davon betroffen. Primar Norbert Fritsch vom LKH Freistadt, der auch Hepatologe – und damit Spezialist für Erkrankungen der Leber und Galle ist – gibt Auskunft.

Gefährliche Zeitbombe

Oft bleibt die Fettleber lange unentdeckt, weil es keine klaren Symptome gibt und genau darin liegt die Gefahr. „Unbehandelt kann sich daraus jedoch eine Fettleberentzündung bilden, ohne dass der Betroffene es bemerkt“, so der Experte. „Durch die chronische Leberzellschädigung, verhärtet sich die Leber und es kommt zu einer gefürchteten Leberzirrhose.“

Das Organ verliert seine Funktion – bis zu einem lebensbedrohlichen Leberversagen oder Leberkrebs. Bei den Ursachen wie es dazu kommt, spielt der heutige Lebensstil die Hauptrolle: Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu viel vom falschen Essen, vor allem Fett. Manchmal auch mit ein Zuviel von Fruchtzucker in Form von Obst oder Fruchtsäften, Smoothies.

Die Leber ist das Entgiftungsorgan des Menschen. Eingelagerte Blutfette in den Leberzellen sind die Folge und der Anfang einer ernst zu nehmenden Erkrankung. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko an einer „nicht-alkoholischen-Fettleber“ zu erkranken. Bei der sogenannten „alkoholischen Fettleber“, steckt die Ursache schon im Namen: Alkohol. Dieser wird von der größten Drüse im Körper besonders schlecht verarbeitet und er vermindert den Fettabbau.

Regelmäßige Vorsorge

„Die Heilungschancen sind gut, besonders wenn Fettleber-Erkrankung in einem frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln, sowie den Lebensstil zu ändern“, sagt Primar Fritsch. „Es gibt auch Therapiemöglichkeiten, wenn es bereits zu einer Leberschädigung gekommen ist – wenn der Patient mitmacht.“ Risikogruppen sollten sich regelmäßig beim Hausarzt einer Blutuntersuchung unterziehen. Sind die Werte erhöht, werden weitere Untersuchungen nötig, um eine Fettleber festzustellen bzw. auszuschließen.


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