Herberge für besondere Gartengäste selber bauen: Tipps von Insektenhotel-Architektin
WARTBERG. Als Architektin und Baumeisterin artgerechter Insektenhotels betätigt sich Gudrun Brandstetter in ihrer Pension. Die ehemalige Tanz- und Musikpädagogin hat wertvolle Tipps für den Bau und die Gestaltung der schützenden Häuschen parat.
Gudrun Brandstetter und ihr Mann haben einen großen Garten. „Den haben wir vielfältig und naturnah gestaltet, aber es ist keine Wildnis, sondern schön zum Anschauen“, sagt die Wartbergerin.
Insektenhotels locken Nützlinge an
„Wir füttern auch viele Vögel und dabei ist uns aufgefallen, dass die Vogel-Vielfalt abgenommen hat. Das liegt daran, dass die Insekten, also das Futter der Vögel, aus verschiedensten Gründen wie Pestizideinsatz und Versiegelung der Böden durch Asphalt und Beton immer weniger werden“, berichtet Brandstetter, die daraufhin mit ihrem Mann und den Enkerln beschloss, den Insekten selbst verschiedene Herbergen zu bauen und damit allerlei fleißige Bestäubungshelfer und Nützlinge in den Garten zu locken.
Tipps zum Bau
„Insektenhotels, die im Handel zu bekommen sind, sind zum Teil recht ein Klumpert. Oft haben sie ganz ausgefranste Bohrlöcher, an denen sich die Fluginsekten dann die Flügel verletzen“, weiß Brandstetter. Ein Nützlingshotel sei mit einfachen Mitteln selbst zu bauen, „aber man muss es vernünftig machen.“ Wichtig sei, beim Bau trockenes Hartholz zu verwenden und die zwei bis neun Millimeter großen Bohrlöcher quer zur Holzfaser und möglichst glatt zu bohren.
Vollsonniger Standort
Das Insektenhotel sollte an einem vollsonnigen Platz aufgestellt werden, wobei die Einflugschneise entlang der wetterabgewandten Seite verlaufen sollte. „Insekten mögen es gerne warm, und bei Sonneneinstrahlung heizen sich die Naturmaterialien gut auf. Die Wärme benötigen die Tiere für ihre Brut. Außerdem verhindert ein sonniger Standort Pilzbefall und Fäulnis am Häuschen. Das Insektenhotel gut sichtbar aufstellen, um die Tiere anzulocken“, rät Brandstetter.
Besonders Wildbienen wie die Rote Mauerbiene und die Pelzbiene würden das Insektenhotel gerne in Anspruch nehmen. Diese Bienen gehören zu den Solitärbienen - das heißt, sie leben nicht in einem Bienenstaat, sondern sind alleine unterwegs.
Dekoratives Element
„Ein Insektenhotel kann nicht nur nützlich, sondern auch schön sein. Bei der Gestaltung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Gudrun Brandstetter, die als Hoteldach zum Teil alte Pfannen, Töpfe und Jausenbrettln verwendet.
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