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Herzschwäche: Symptome und Gefahren oft nicht bekannt

Regina Wiesinger, 17.08.2021 08:29

FREISTADT. Atemnot beim Treppensteigen, schnelle Erschöpfung bei Aktivitäten, verstärkter nächtlicher Harndrang: Eine Herzschwäche verursacht zu Beginn nur schleichende Symptome, doch über die Jahre wird der Motor des Körpers immer schwächer. Das Land OÖ und die oberösterreichischen Spitäler möchten gemeinsam dazu motivieren, Warnzeichen trotz Corona-Pandemie frühzeitig ärztlich abklären zu lassen und somit das Risiko für ernsthafte kardiologische Folgen zu verringern.

Oberärztin Dr. Nelly Pilgerstorfer, Innere Medizin, Klinikum Freistadt.Fotocredit: OÖG
Oberärztin Dr. Nelly Pilgerstorfer, Innere Medizin, Klinikum Freistadt.Fotocredit: OÖG

Mit dem Alter sinkt die Leistungsfähigkeit des Herzens und das Gewebe kann nicht mehr ausreichend mit Blut und somit Sauerstoff versorgt werden. Zu den Symptomen einer Herzinsuffizienz zählen Atemnot, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. In einem fortgeschrittenen Stadium der chronisch verlaufenden Erkrankung treten zudem Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) oder sogar im Bauch sowie nächtlicher Husten in Verbindung mit Atemnot auf.

„Bei einer Herzschwäche kann sich das Herz nicht mehr richtig zusammenziehen oder mit Blut füllen. Es muss sich immer mehr anstrengen, um ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. Meist passiert dies in Folge einer anderen Erkrankung. Oft werden leider erste Anzeichen als „Alterserscheinung“ fehlgedeutet. Wichtig ist, erste Warnzeichen ernst zu nehmen, damit der Herzmuskel nicht weiter an Kraft verliert“, weiß Oberärztin Nelly Pilgerstorfer vom Klinikum Freistadt. Darüber hinaus kann Atemnot auch ein Leitsymptom für eine Lungenerkrankung oder sogar eine lebensbedrohliche Lungenembolie sein und eine adäquate Therapie erfordern.

Notfall akute Herzinsuffizienz

Bei der akuten Form der Herzinsuffizienz kommt es innerhalb weniger Minuten bis Stunden zu einer massiv eingeschränkten Herzleistung bis hin zum kardiogenen Schock. Akute Luftnot, die sich im Liegen verstärkt, Herzrasen und ein erheblicher Abfall der Belastbarkeit, sind Warnzeichen. Kommen blasse, kalte Hände und Füße, abfallender Blutdruck und Schwindel oder Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit hinzu, muss gehandelt werden! „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache weltweit. Bei derart akuten Symptomen sollte auf jeden Fall sofort die Notrufnummer 144 gewählt werden oder die nächste Notaufnahme aufgesucht werden“, informiert die Oberärztin.

Umfangreiche Corona-Schutzmaßnahmen

Bei Verdacht auf eine Herzinsuffizienz sollte ein Spitalsbesuch aus Angst vor einer Corona-Infektion keinesfalls aufgeschoben werden. Alle Kliniken haben umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte, um das Restrisiko für eine Ansteckung möglichst zu minimieren. Wichtig ist die Einhaltung dieser Maßnahmen. Dies dient dem Schutz der PatientInnen und verhindert eine Ausbreitung der Viren.

Hilfe bei gesundheitlichen Beschwerden

Bei leichteren Problemen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems sind zunächst die Hausärztin/der Hausarzt sowie die niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzte für Kardiologie die richtigen Ansprechpersonen. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Hausärztliche Notdienst unter der Telefonnummer 141 erreichbar. Auch die geschulten Fachkräfte der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 helfen rund um die Uhr. Über die jeweils richtige Anlaufstelle im Gesundheitssystem informiert zudem die Website www.wobinichrichtig.at.


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