Deutsche Bundeswehr saniert Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal
FREISTADT. Genau 49 Jahre nach der feierlichen Einweihung des Soldatenfriedhofes Freistadt-Jaunitzbachtal führten neun Angehörige der Deutschen Bundeswehr im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) umfangreiche Sanierungsarbeiten durch.
Im Herbst 1914 wurde in Freistadt ein Kriegsgefangenenlager errichtet. Bis zu 20.000 Gefangene beherbergte das Lager und wurde, anders als andere Gefangenenlager wie z. B. Mauthausen, von Seuchen verschont. Im Jahre 1916 wurde im Jaunitzbachtal für die im Lager Verstorbenen ein Friedhof errichtet, da die verfügbare Fläche in St. Peter erschöpft war. Insgesamt wurden seinerzeit 367 russische und 21 italienische Soldaten bestattet.
Sammelfriedhöfe
Rund 70.000 Kriegstote wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg in 180 Ortsfriedhöfen, neun Soldatenfriedhöfen und 40 Ehrenteilen, verteilt in ganz Oberösterreich, bestattet. Die Betreuung und dauerhafte ordnungsgemäße Pflege dieser großen Anzahl an Kriegsgräberanlagen konnte schon bald nicht mehr bewältigt werden. In Zusammenarbeit mit dem VDK wurden in den 1960er Jahren daher kleinere Anlagen aufgelassen und die dort beerdigten Kriegstoten auf Sammelfriedhöfe umgebettet.
Mehr als 2.000 Gefallene und Kriegstote zur Ruhe gebettet
Mit Unterstützung des Innenministeriums, des OÖ Schwarzen Kreuz und der Deutschen Kriegsgräberfürsorge wurde der bestehende Soldatenfriedhof im Jaunitzbachtal durch den Zukauf von 7.158 m² Grundfläche zum Sammelfriedhof erweitert. Bis zum Jahr 1971 wurden aus 142 oberösterreichischen Gemeinden insgesamt 2.365 Gefallene und Kriegstote nach Freistadt umgebettet, wo sie ihr dauerndes Ruherecht haben.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Beim Arbeitseinsatz am Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal wurden umfangreiche Pflasterarbeiten im Bereich des Haupteinganges, vor der Ehrenhalle sowie auf einzelnen Wegabschnitten erledigt. Außerdem galt es, Treppenstufen zu sanieren und die Mauer in der Nähe der Ehrenhalle auszubessern.
Zudem wurden sämtliche Kreuze gekärchert und die Inschriften nachgezogen, die Wege gereinigt und umfangreiche gärtnerische Arbeiten durchgeführt. Die liegenden Granitnamensplatten im Teil Erster Weltkrieg wurden ebenfalls gereinigt und die Inschriften wieder leserlich aufbereitet. Tatkräftig unterstützt wurden die neun Kameraden aus Deutschland bei den handwerklichen Arbeiten durch Friedhofsbetreuer Werner Eibensteiner, Mitarbeiter der Gemeinde Freistadt sowie dem professionellen Pflasterer Jakob Hablesreiter.
Gedenkfeier mit Kranzniederlegung
Den abschließenden Höhepunkt dieses Arbeitseinsatzes der Deutschen Bundeswehr bildete die Gedenkfeier am 9. September 2021, am Tag genau 49 Jahre nach der Eröffnung, beim zentralen Hochkreuz im Teil Zweiter Weltkrieg.
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