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Volle Futterkrippen helfen dem Rehwild über den Winter-Stress

Online Redaktion, 13.02.2022 07:43

BEZIRK FREISTADT. Warum die Jägerschaft das Rehwild den Winter über mit Futter versorgt, erklärt der Freistädter Bezirksjägermeister Franz Auinger aus Wartberg.

Jede Flucht kostet dem Rehwild viel Energie. (Foto: Massimiliano Paolino/Shutterstock)
Jede Flucht kostet dem Rehwild viel Energie. (Foto: Massimiliano Paolino/Shutterstock)

Notzeit ist gleichzeitig Fütterungszeit: Das Wild in den heimischen Wäldern wird über die Wintermonate von der Jägerschaft mit artgerechtem Futter versorgt. Insbesondere beim Rehwild als Wiederkäuer muss es fachgerecht, also mit ausreichend Rohfaser angereichert, aufbereitet sein. Das Futter wird in Futterkrippen, Futterautomaten oder in überdachten Futterkisten vorgelegt.

Warum eigentlich füttern?

„Laut wissenschaftlichen Berichten ist es in normal verlaufenden Wintermonaten nicht erforderlich, das Rehwild zu füttern, da das Wild in dieser Ruhezone den eigenen Energiehaushalt auf einen Bruchteil des Normalbedarfs herunterfährt. Diese Ruhezonen sind aber der ausschlaggebende Punkt. Wir Menschen haben die Natur für uns kultiviert, wodurch die natürlichen Lebensräume so weit eingeschränkt wurden, dass es in unseren Breiten kaum noch Ruhezonen für unser freilebendes Wild gibt“, erklärt Bezirksjägermeister Franz Auinger.

In den Wintermonaten verfügt das Wild auch nur über einen kleineren Naturraum, wo es sich verstecken kann, da die Wiesen und Felder keine Deckung bieten. Oftmals werden die Tiere bei den Futterstellen durch Naturnutzer gestört und sie ergreifen dabei die Flucht. Diese Stressbelastung kann bei strenger Kälte und Schnee im Extremfall zum Tod durch Erschöpfung führen.

Mit den von den Jägern betreuten Fütterungen sollen mehrere Ziele erreicht werden: Man lenkt das Wild von Jungkulturen weg, damit der Wildschaden minimiert wird, und hilft den Tieren, die winterlichen Stresssituationen besser zu ertragen. Weiters gibt es auch Synergieeffekte mit den Vögeln, die auch gerne diese Futterstellen aufsuchen.

„Diese Gründe sollen veranschaulichen, warum es richtig und wichtig ist, dem Wild Futter vorzulegen“, sagt Bezirksjägermeister Franz Auinger. Er appelliert an die Naturgenießer, die winterlichen Einstände und Wildfütterungen zu meiden bzw. angemessenen Abstand zu halten. Damit können alle einen Beitrag zur Stressreduzierung unseres Wildes leisten. Es gehe vorrangig darum, die Interessen aller Raumnutzer und ihre Ansprüche in der Natur aufzuteilen.

„Der Raum in der Natur wird nicht größer, aber unser Wild spürt vor allem, dass jene, die diesen Raum immer mehr in Anspruch nehmen, mehr werden“, unterstreicht Auinger.


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