Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Sanfte Radiowellen gegen Krampfadern

Online Redaktion, 19.02.2022 16:07

FREISTADT. Viele Menschen leiden an Krampfadern (Varizen). Sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können unbehandelt schwere Folgeschäden verursachen. Im Klinikum Freistadt kommen bei krankhaft erweiterten Venen verschiedene operative Methoden zum Einsatz. Die Radio-Frequenz-Methode ist hierbei besonders schonend und kann als tageschirurgischer Eingriff durchgeführt werden.

Ultraschalluntersuchung der Venen (Foto: OÖG)
  1 / 3   Ultraschalluntersuchung der Venen (Foto: OÖG)

Bei der Radio-Frequenz-Methode wird die erweiterte Stammvene mithilfe einer eingeführten Sonde unter Ultraschallkontrolle durch Radiowellen stark erhitzt und damit dauerhaft verschlossen. Primar Michael Wacha, Leiter der Chirurgie am Klinikum Freistadt, erklärt: „Bei diesem Verfahren braucht es keinen Schnitt in die Leiste, die Schmerzen nach dem Eingriff sind geringer und es kommt seltener zu ausgeprägten Blutergüssen. Es dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann gut tageschirurgisch durchgeführt werden.“ Weil bei dem modernen Katheterverfahren keine großen Schnitte notwendig sind, bleiben fast nie Narben zurück. Der Eingriff ist minimalinvasiv und eignet sich daher auch bei älteren Menschen oder wenn schwere Begleiterkrankungen vorliegen.

Moderne Therapieverfahren

Die Radio-Frequenz-Methode ist auch geeignet, wenn bereits operierte Krampfadern erneut auftreten. „Sie wird allerdings nur dann angewendet, wenn die erkrankte Stammvene nicht zu dick ist und nicht direkt unter der Haut liegt, da es ansonsten zu Verbrennungen kommen kann“, erklärt der Chirurg. Die Methode wurde in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt und kommt im Klinikum Freistadt neben der klassischen Stripping-Operation und der Schaum-Verödung zum Einsatz.

Beim Stripping-Verfahren werden über einen Schnitt in der Leiste beziehungsweise in der Kniekehle die zuführenden Äste zur Stammvene durchtrennt. Diese wird dann unterbunden und herausgezogen. Eine weitere Option bietet die Schaum-Sklerosierung, auch bekannt als Verödung. Dabei wird eine schaumige Substanz in die Vene eingespritzt, was zu einer lokalen Entzündung und zum Verschluss der Vene führt. Diese Methode kann ambulant bei Seitenästen aber auch ergänzend bei der Stammvene durchgeführt werden.

Folgen von Krampfadern

Hervortretende Venen werden oftmals als rein kosmetisches Problem eingestuft – fälschlicherweise. Denn unbehandelt können Krampfadern ernsthafte Folgen haben: „Gefährlich sind vor allem chronische Hautveränderungen, die im schlimmsten Fall zu offenen Beinen führen können. Außerdem erhöhen Krampfadern das Risiko für Thrombosen“, informiert Michael Wacha. Die Ursachen von Krampfadern sind meist genetisch bedingt, die Entstehung kann aber auch durch Schwangerschaft, Übergewicht, vorwiegend sitzende oder stehende Tätigkeiten und Bewegungsmangel begünstigt werden. Varizen können zu jeder Jahreszeit entfernt werden. Viele Patienten bevorzugen die kalte Jahreszeit, da die im Anschluss an die Operation notwendigen Stützstrümpfe besser toleriert werden.

Jährlich werden im Klinikum Freistadt insgesamt rund 140 Varizen-Operationen durchgeführt. Welches Verfahren angewandt wird, ist vom individuellen Krankheitsbild jedes Patienten abhängig und wird auf Basis einer vorhergehender Ultraschall Untersuchung entschieden. Vor der Operation werden die zu operierenden Venen ultraschallgezielt im Klinikum Freistadt markiert.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden