
FREISTADT. Das Rotkreuz-Jahr 2022 war ein ganz Spezielles – geprägt von Corona-Wellen, dem ständigen Blick auf die Infektionslage und einer notwendigen Flexibilität, die in hohem Maße auf die Probe gestellt wurde mit dem Unterbringungs- und Versorgungseinsatz der ukrainischen Vertriebenen im März 2022.
„Wir sind es gewöhnt, flexibel zu sein, aber der kurzfristige Unterbringungseinsatz zusätzlich zu dem ohnehin schon durch Corona erweiterten Leistungsangebot, war extrem fordernd“, berichtet Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant Gerald Roth im Rückblick auf das Jahr 2022. „Als eines der ersten und größten Quartiere in OÖ, konnten wir mit Unterstützung der Bevölkerung bis zu 201 gleichzeitig anwesenden Personen rasch Hilfe bieten.“ Von 9. bis 31. März des Vorjahres wurden insgesamt 440 Menschen aus der Ukraine in der Bezirkssporthalle aufgenommen, verpflegt und betreut. 6.500 Stunden, großteils freiwillig, wurden dabei geleistet. Mit ca. 9.000 Essensportionen versorgte das Team der Feldküche die geflüchteten Menschen sowie die Helfer. Die Unterstützung durch Mitarbeiter, Bevölkerung, Dolmetscher, Stadtamt, Bauhof, Einsatzorganisationen und Spender war großartig.
Zahl der Einkaufsberechtigten in den Rotkreuz-Märkten hat sich verdoppelt
Die Anzahl der Einkaufsberechtigungen in den Rotkreuz-Märkten ist sukzessive gestiegen und hat sich im Vergleich zum Jänner 2022 fast verdoppelt. Es kommen jetzt auch Leute, die schon Einkaufsberechtigungen hatten, diese aber bis jetzt nicht verwendet haben und sie kommen öfter. Dank der enormen Spendenbereitschaft von Einzelpersonen, Firmen und Vereinen konnten die Lager immer wieder aufgefüllt werden.
Test- und Impfteam musste sehr flexibel sein
Flexibilität ist seit Beginn der Pandemie Programm, in allen Tätigkeitsbereichen, im Besonderen aber beim Covid-Team. Je nach Infektionslage und Impfbereitschaft wurde das bis zu 32-köpfige Test- und Impfteam entweder im PCR-Test-Drive-In, in der Impfstraße oder für mobile Abnahmen eingesetzt.
Rettungsdienstliche Versorgung
Für die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung sorgten in bewährter Weise 620 Freiwillige, Berufliche, Zivildiener und Berufsfindungspraktikanten. Mit Pflichtfortbildungen, Weiterbildungen und Einsatzübungen wird dabei die Qualität hochgehalten.
Erste-Hilfe-Kurse
Die Nachfrage nach Erste-Hilfe-Kursen war schon 2021 enorm, 2022 stieg der Bedarf noch einmal. Besonders Auffrischungskurse sind sehr gefragt, da viele Firmen Kurse für ihre Betrieblichen Ersthelfer brauchen. Die Anzahl der vierstündigen Auffrischungskurse hat sich gar vervierfacht. Dank dem Engagement der Lehrbeauftragten konnten 1.891 Personen geschult werden.
Jugendrotkreuz
Für das Jugendrotkreuz war das Jahr 2022 ein regelrechtes Aufbruchsjahr. In den Gruppenstunden wurde wieder miteinander gebastelt, gelacht und Erste Hilfe geübt. Highlights waren sicher der 5. Bezirksjugendtag in St. Leonhard mit Schatzsuche, verschiedenen Spielstationen sowie Luftballonstart und der JRK-Actionday mit Erste Hilfe-Bewerb, Schnitzeljagd und Fackelzug vom Linzer Schloss zum Musiktheater.
Die 14-18jährigen vom bezirksübergreifenden Projekt „Big Picture“ konnten bei den Workshops viel Neues und Interessantes erleben.
176.398 freiwillig geleistete Stunden
„Egal ob Berufliche, Freiwillige, Zivildiener oder Berufsfindungspraktikantinnen – alle sind mit Engagement, Knowhow und Herzblut bei der Sache,“ berichtet Bezirksgeschäftsleiter Roth. „Rund 176.398 freiwillige Stunden wurden 2022 geleistet,“ sagt Bezirksstellenleiter Alois Hochedlinger, und ergänzt: „Und das sind mit Sicherheit nicht alle! Viele Aufgaben werden einfach erledigt, ohne sie zu dokumentieren. Dafür gebührt allen unser größter Dank.“
Nur deshalb können die vielen Tätigkeitsbereiche aufrechterhalten werden: Rettungsdienst, Notarztdienst, Katastrophenhilfe, Mobile Pflege und Betreuung, Hausärztlicher Notdienst, Testungen, Impfungen, Essen auf Rädern, Rotkreuz-Märkte, Besuchsdienst, Erste-Hilfe-Kurse, Aus- und Fortbildungen Rufhilfe, Blutspendedienst, First Responder, Krisenintervention, ROKO-Besuche in den Kindergärten, Leseförderung und Jugendrotkreuz-Aktivitäten.