Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

SPÖ-Frauen Freistadt fordern: Gewalt an Frauen stoppen!

Olivia Lentschig, 05.12.2024 11:50

BEZIRK FREISTADT. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass einer Frau Gewalt angetan wird. Im Jahr 2023 gab es in Österreich 15.191 Betretungs- und Annäherungsverbote, davon 2.665 in Oberösterreich, im Bezirk Freistadt waren es insgesamt 60. „Frauen haben das Recht auf ein sicheres und selbstbestimmtes Leben, frei von Angst. Daher: Stoppen wir Gewalt an Frauen!“, appellieren die Freistädter Bezirks-Frauen mit ihrer Vorsitzenden Larissa Zivkovic.

SPÖ-Bezirksfrauen fordern Gewaltstopp: (v.l.) Christa Apfolter, (Rainbach), Margit Höller (St. Leonhard), Karin Pöschko (St. Oswald), Beatrice Raber (Gutau), Bettina Steinbauer (Weitersfelden), Eva Maria Schönberger (Freistadt) (Foto: SPÖ Bezirk Freistadt)

In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen betroffen. Im Jahr 2024 gab es bis dato 27 Femizide und 39 Mordversuche und Fälle schwerer Gewalt an Frauen.

Frauenhäuser und Beratungsstellen bieten Hilfe

Hilfe bieten die Gewaltschutzzentren in den Bundesländern, Frauenhäuser sowie die Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Österreich. Es liegt an patriarchalen Gesellschaftsstrukturen, dass das Thema Gewalt in Partnerschaften tabuisiert wird und deswegen Frauen oft aus Scham nicht über ihr Leiden reden wollen.

16 Tage gegen Gewalt: „Die Scham muss die Seiten wechseln“

Unter dem Motto „Die Scham muss die Seiten wechseln“ machen die SPÖ-Frauen in den „16 Tagen gegen Gewalt“ von 25. November bis 10. Dezember in ganz Österreich bei Aktionen und Veranstaltungen auf das Thema Gewaltschutz aufmerksam. Die Kampagne bezieht sich auf eine Aussage der Französin Gisèle Pelicot im Gerichtssaal in Avignon im September 2024.

Eigene Frau mit Schlafmitteln betäubt und gemeinsam mit anderen Männern vergewaltigt

Dominique Pelicot hat gestanden, seine Frau zwischen 2011 und 2020 immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und vergewaltigt zu haben. In mindestens 92 Fällen waren auch fremde Männer beteiligt, 50 von ihnen konnten identifiziert werden und sind mitangeklagt. Die Aussagen von Gisèle Pelicot sind deswegen so bemerkenswert, weil sie öffentlich macht, was ihr angetan wurde, weil sie ihr Gesicht zeigt, sich als Opfer nicht versteckt. Damit macht sie anderen Frauen Mut. Die Kampagne der SPÖ-Frauen „Die Scham muss die Seiten wechseln“ soll dazu beitragen, den Fokus auf die Täter und ihre Schuld zu legen.

Gewalt beginnt nicht mit Mord

Sexistische Witze, frauenfeindliche Sprache, Geschlechterklischees, sexuelle Belästigung, Hass im Netz – das sind einige Beispiele für die zahlreichen Formen von Gewalt, denen Frauen ausgesetzt sind. Gewalt in einer Beziehung beginnt oft schleichend: mit Streitereien, Beschimpfungen, Erniedrigungen. Ein häufiges Muster ist der Versuch, die Partnerin zu kontrollieren, sie einzuschränken und ihre sozialen Kontakte zu beherrschen.

SPÖ-Frauen fordern nationalen Aktionsplan Gewaltschutz

Gewalt trifft Frauen jeden Alters, unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Hintergrund. Bei der Prävention gilt es möglichst früh anzusetzen. Die Vermittlung eines positiven Buben- und Männerbildes soll dazu beitragen, starre Rollenbilder zu verändern und patriarchale Strukturen zu überwinden. Mit einer guten Gesamtstrategie können Gewalttaten effektiv verhindert werden. Dazu schlagen die SPÖ-Frauen einen nationalen Aktionsplan Gewaltschutz vor. Mit diesem sollen neben der akuten Prävention auch langfristige Maßnahmen, wie in der Bildung, Gleichstellung und der Integration in den unterschiedlichen Ministerien für den Gewaltschutz genutzt werden. 

Zahlen, Daten, Fakten:

(Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren Österreich)

  • In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen – laut Statistik sind es nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung. (Quelle: Statistik Austria, 2021)
  • Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (26,59%).
  • Mehr als jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen (21,88%).
  • 2023 gab es 15.191 Betretungs- und Annäherungsverbote in Österreich. (Quelle: Gewaltschutzzentren, Tätigkeitsberichte 2023)

Hilfe bei Gewalt:
Frauenhelpline 0800 222 555
Polizei: 133 oder 112
SMS Polizei: 0800 133 133
Männerberatung: 01 603 28 28
Helpchat: www.haltdergewalt.at
Gewaltschutzzentren: www.gewaltschutzzentrum.at

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden