Freistadts Taekwondo-Sportler sind seit 40 Jahren erfolgreich

Das erste Taekwondo-Training in Freistadt fand bereits im Jahr 1978 statt. Vizeleutnant Rudolf Bayrleitner hat das Training für Soldaten und Zivilisten organisiert. Aufgrund des Interesses wurde dann im März 1979 die Sektion Taekwondo innerhalb des Heeressportvereines (HSV) gegründet. Bayrleitner war auch der erste Sektionsleiter. Waren es zu Gründungszeiten zirka zehn Personen, die regelmäßig trainierten, kann sich der inzwischen selbstständige Verein aktuell über 130 Mitglieder, im Alter von sechs bis 61 Jahren, freuen. Mittlerweile gibt es mit 40 Prozent auch einen großen Frauenanteil.

Selbstvertrauen und Gemeinschaft

„Beim Taekwondo geht es nicht nur um den Kampfsport an sich. Kinder lernen dabei auch Disziplin, der Sport stärkt das Selbstvertrauen und auch die Gemeinschaft ist sehr wichtig“, sagt Obmann Stefan Greindl, der seit 1994 Mitglied beim Verein ist. „Das Training muss vor allem auch Spaß machen. Man kann sich dabei auspowern und den Alltag für kurze Zeit hinter sich lassen“, sagt Greindl. Im Jubiläumsjahr konnte die Sektion 193 Wettkampfteilnahmen von 38 Sportlern an insgesamt 17 Turnieren zählen. 2020 waren es coronabedingt immerhin auch noch zehn Bewerbe.

„Taekwondo ist für jede Altersgruppe geeignet“, sagt Obmann-Stellvertreter Martin Edlbauer, der seit der Gründung Mitglied beim Verein ist. „Es ist wirklich für jeden etwas dabei. Die ganz Geschickten und Ehrgeizigen können sich bei den Turnieren beweisen, manche üben den Sport aber auch einfach aus, um beweglich und fit zu bleiben“, sagt Edlbauer, dem es immer ein großes Anliegen war, als Trainer seine Erfahrungen an den Nachwuchs weitergeben zu können.

Schnelligkeit und Dynamik

Beim Taekwondo Wettkampf (Vollkontakt) gibt es ein striktes Regelwerk, so sind zum Beispiel Schläge mit der Faust auf den Kopf verboten. Der Sport wird zu zirka 80 Prozent mit Fußtechnik und 20 Prozent mit den Händen ausgeführt. Die Technik ist vor allem auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt. Unterrichtet wird ähnlich dem Schulsystem, wobei die Schüler nach jeder Prüfung einen höheren Gürtelgrad erhalten. Die Gürtelfarbe gibt Auskunft über den Ausbildungsstand – gelb, grün, blau, braun und rot sind Schüler, die Meister beziehungsweise Trainer tragen schwarze Gürtel (Dan).

Viele Erfolge gefeiert

Die Freistädter Taekwondo-Sportler warten immer wieder mit großartigen Erfolgen auf. Bereits 1981 wurden die ersten sportlichen Erfolge mit dem Gewinn der ersten oö. Mannschaftsmeisterschaft gefeiert. Ein Jahr später übernahm Martin Edlbauer die Aufgaben des Trainers und des Sektionsleiters. 1983 gewann Gerhard Hochstöger als erster Freistädter einen TKD-Staatsmeistertitel. 1988, und somit zehn Jahre nach dem ersten Training, wurde die erste eigene Kindergruppe gegründet. Erster Trainer war Martin Oberansmayr. Zwei Jahre später gab es die ersten Teilnahmen bei großen internationalen Turnieren. 1993 erfolgte die erste Einberufung eines Freistädters (Gerhard Trummer) ins Nationalteam.

Ehrenring für Edlbauer

2004 verfasste der Verein als erster Taekwondo-Verein Oberösterreichs ein Taekwondo-Lehrbuch. 2013 durfte Andreas Brückl an den Weltmeisterschaften in Bali/Indonesien teilnehmen. Martin Edlbauer erhielt vor zwei Jahren den Ehrenring der Stadtgemeinde für sein unermüdliches Schaffen im Freistädter Taekwondo Verein, den er 34 Jahre lang als Obmann leitete. Nebenbei war er 21 Jahre als Kampfrichter tätig und konnte als Sportler einige Erfolge – darunter zwei Landesmeistertitel – erringen.

Nationalteam

Aktuell kämpfen Michael und Dominik Neubauer für das Nationalteam (Vollkontakt). Das Aushängeschild im Schattenkampf ist Andreas Brückl, der seit 2014 im Nationalteam ist und an zwei Welt- und Europameisterschaften teilgenommen hat. Bei der Online-LM 2020 holten die Freistädter gemeinsam mit den Tragweiner Taekwondo-Sportlern Siege in allen Kategorien. Bei der Online-WM war Brückl mit der Tragweinerin Johanna Walch erfolgreich mit dabei.