Julius Rudorfer will bei Europäischen Jugendspielen auf das Podium
ST. OSWALD. Der 16-jährige Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf-Union) hat sich für die Europäischen Olympischen Jugendspiele ab 23. Juli in Maribor (Slowenien) qualifiziert. Der Leichtathlet will im Stabhochsprung und 400-Meter-Hürdenlauf sein Können unter Beweis stellen.
Laut Europarangliste ist der St. Oswalder als Siebenter der aussichtsreichste Österreicher für die Jugendspiele. Bereits im Vorjahr durfte Rudorfer bei den European Youth Olympic Festivals (EYOF) in Banská Bystrica (Slowakei) teilnehmen und erreichte im Stabhochsprung den hervorragenden sechsten Platz. „Für die 400-Meter-Hürden war ich noch zu jung, da darf ich dieses Jahr zum ersten Mal mitmachen“, erzählt Julius Rudorfer. „Großevents wie die Jugendspiele sind etwas ganz Besonderes. Da treffen viele Gleichgesinnte aufei-nander und man hat die Chance, sich mit den besten Sportlern aus ganz Europa zu messen. Auch die Stimmung ist bei internationalen Wettkämpfen einfach toll“, schildert der St. Oswalder seine Erfahrungen aus dem Vorjahr. Rudorfer ist Zehnkämpfer, konzentriert sich aber bei den Jugendspielen in Slowenien auf die beiden Disziplinen Stabhochsprung und 400-Meter-Hürden. Sein Ziel ist ein Podiumsplatz.
14 x österreichischer Meister
Seine Begeisterung für die Leichtathletik wurde früh durch das Kinderturnen, das seine Mutter Ulrike leitete, geweckt. „Ich war immer ein Draufgänger, habe gerne Sport gemacht, unter anderem auch Fußball gespielt.“ Nachdem er durch seine Mutter seinen Trainer Roland Werthner kennenlernte, erzielte Rudorfer bald erste Erfolge in der Leichtathletik. Er hat sich auf den Zehnkampf fokussiert, zu dem 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1500-Meter-Lauf zählen. Dieser Sport verlangt den Athleten Vielseitigkeit und große Ausdauer ab. Mit 16 Jahren hat Julius Rudorfer bereits 14 österreichische Meistertitel und acht Siege beim Linzer Junior-Marathon geholt.
Teilzeitjob: 25 Stunden Training jede Woche
Zirka 25 Stunden, wie bei einem Teilzeitjob, verbringt der Leichtathlet jede Woche mit dem Training. Um Schule und Sport unter einen Hut zu bringen, besucht er das BORG für Leistungssport in der Honauerstraße in Linz und wohnt im Internat. „Wir trainieren drei Mal pro Woche noch vor dem Unterricht. Samstags ist mein trainingsfreier Tag, den brauche ich zur Regeneration.“ Während der Hauptsaison war der St. Oswalder beinahe jedes Wochenende bei einem Wettkampf dabei. „Für einen Teil geht es jetzt in die Sommerpause, außer für diejenigen, die bei internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Da geht es jetzt erst richtig los“, erzählt Rudorfer. „Ich war immer schon ehrgeizig, wollte immer der Beste sein und liebe den Sport“, erklärt Rudorfer, wie er sich zu den zahlreichen Trainingseinheiten motivieren kann. „Mein nächstes Ziel ist ein Podiumsplatz bei der U18-Europameisterschaft im nächsten Jahr und mein großes Ziel die Teilnahme bei den Olympischen Spielen.“
Eigene Stabhochsprung-Anlage im Garten
Sein großes Vorbild ist Karsten Warholm, zweifacher Weltmeister, Olympiasieger und Weltrekordhalter im 400-Meter-Lauf. „Ich habe ihn bei einem Trainingslager auf Teneriffa getroffen und beim Training beobachtet. Man kann sich von den Spitzensportlern einiges abschauen und für das eigene Training übernehmen“, erzählt Rudorfer. Seine Eltern Ulrike und Walter Rudorfer unterstützten den 16-Jährigen bei seinen sportlichen Ambitionen. So hat auch eine Stabhochsprung-Anlage den Weg in den Garten der Familie Rudorfer in St. Oswald gefunden. „Als unsere alte Trainingsstätte auf der Gugl abgerissen wurde, konnten wir die alte Anlage haben. Meine Familie hat einen Kleinlastwagen gechartert, um die Anlage zu uns nach Hause zu bringen. Auf der trainiert mittlerweile auch meine jüngere Schwester Valentina.“
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