Faustball-Europameisterschaft: Österreich gewinnt Silbermedaille
FREISTADT. Marcel Wiesinger (Union Compact Freistadt) krönt sich nach seinem U21-Faustball-Europameistertitel zum Vize-Europameister der Männer.
Die Österreichische Nationalmannschaft hat die Silbermedaille bei der Faustball-Europameisterschaft gewonnen. In einem packenden Schlagabtausch musste sich das Team von Siegfried Simon im Finale mit 3:4 (11:9, 9:11, 11:8, 5:11, 8:11, 11:9, 10:12) gegen Deutschland geschlagen geben. Mit dabei war der Freistädter Marcel Wiesinger.
Es war wahrer Nervenkrimi, den sich die beiden EM-Finalisten vor 2.300 Zuschauern auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld (Schweiz) lieferten. Bis in den alles entscheidenden siebten Satz gelang es dabei keinem der beiden Teams, für eine Entscheidung zu sorgen. Stattdessen lieferten sie sich einen packenden Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die deutsche Auswahl. „Für uns war heute die Devise ,Defense first‘“, sagte Teamchef Siegfried Simon nach der Partie: „Das haben wir im Halbfinale gegen die Schweiz gut gemacht und auch heute phasenweise. Nichtsdestotrotz waren es wieder Kleinigkeiten, die wir gestern besser lösen konnten und heute nicht so auf das Gras gebracht haben.“
Guter Start
Dabei erwischte Österreich den besseren Start. Insbesondere Hauptangreifer Karl Müllehner, der mit Martin Pühringer, Elias Walchshofer, Philipp Einsiedler und Jakob Huemer in der Startformation stand, drückte dem Spiel seinen Stempel mit enormer Variabilität in seinen Angriffsschlägen auf. Doch auf beide österreichischen Satzführungen hatte Deutschland jeweils die richtige Antwort parat, glich sowohl zum 1:1 als auch zum 2:2 aus. Zwischenzeitlich hatten die Österreicher dabei Probleme, die kurz gespielten Bälle der deutschen Offensive in den Griff zu bekommen. Teamchef Siegfried Simon versuchte, mit unterschiedlichen Formationen entgegenzuwirken – doch in den sechsten Satz ging sein Team erstmals mit einem Satzrückstand. „Wir haben es hier nicht geschafft, die deutsche Mannschaft, die in dieser Phase speziell im Angriff eigentlich nicht so druckvoll war, entscheidend zu bekämpfen“, ärgerte sich Simon.
Österreich kämpft sich zurück
Eindrucksvoll stemmte sich das Simon-Team dann gegen die drohende Finalniederlage. Philipp Einsiedler übernahm die Position im Zuspiel, Österreich versuchte noch einmal, den nötigen Druck auf die deutsche Defensive auszuüben. Das gelang: Beim Stand von 10:8 hatte Team Austria zwei Satzbälle, den zweiten verwandelte Karl Müllehner und erzwang so den Entscheidungssatz. Dieser war dann nichts für schwache Nerven. Mitte des Satzes befand sich Österreich bereits mit zwei Punkten Rückstand im Hintertreffen, kam aber noch einmal auf 9:9 heran. Auf deutscher Seite war es zu diesem Zeitpunkt Timon Lützow, der die entscheidenden Punkte markierte und die österreichische Abwehr, die sich letztlich zu viele Unsicherheiten leistete, beschäftigte. Den ersten Matchball des Titelverteidigers wehrte Karl Müllehner mit einem kurz gespielten Ball nervenstark ab, beim zweiten versuchte er es mit einem langen Ball in Richtung Grundlinie – der aber erst im Aus aufkam. „Die Enttäuschung ist natürlich wahnsinnig groß“, gestand Teamchef Simon: „Meine Jungs, der gesamte Staff, alle haben in den letzten Wochen alles gegeben. Für uns alle ist das heute extrem bitter.“
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