Gerüchte, Gerüchte: Was sich bei Gusenbauer & Co in Bad Zell wirklich ändert
BAD ZELL. Die Gerüchteküche hat in den vergangenen Wochen stark gebrodelt, was die Zukunft des Spar-Marktes, der benachbarten Fleischhauerei Fröhlich und von Teigwaren-Erzeuger Karl Gusenbauer angeht. Tips ging den Gerüchten auf den Grund und fragte nach.
Vom Bau eines Eurospar-Marktes auf dem Fleischhauerei-Areal, von der Übernahme eines Mitbewerbers durch den Teigwaren-Erzeuger und vielem mehr wussten die Gerüchte zu erzählen. „Alles Nonsens“, stellt Spar-Kaufmann und Nudelproduzent Karl Gusenbauer aus Hirtlhof richtig. Kurz gefasst stimmt es vielmehr so: Der Spar-Konzern hat das Grundstück von Carola und Karl Hitzker, Inhaber der Fleischhauerei Fröhlich in Bad Zell, als Baulandreserve gekauft.
Eurospar ist Zukunftsmusik
„An den Bau eines Eurospar-Markts ist jedoch in den nächsten Jahren nicht gedacht“, weiß Gusenbauer. Das bestätigt auch Geschäftsführer Jakob Leitner von der Spar-Zentrale im Tips-Interview (siehe Infobox). An dem Grundstück hatte auch Diskonter Hofer Interesse gehabt, der damit weiter auf der Suche nach einem passenden Areal in der Kurgemeinde bleibt.
Nudelmacher verpachtet
Größere Veränderungen stehen bei Gusenbauer in Hirtlhof ins Haus: Die seit 1996 bestehende Teigwaren-Produktion verpachtet Karl Gusenbauer mit Jahresbeginn 2018. „Ich führe mit meinem Bruder Roland den Bad Zeller Spar, im Herbst 2018 kommt der neue Spar-Markt Tragwein dazu. Damit bin ich arbeitstechnisch eigentlich schon völlig ausgelastet“, sagt Gusenbauer. Auch für seine Familie, in der sich vor kurzem mit Baby Leon Nachwuchs Nummer fünf eingestellt hat, möchte er mehr Zeit haben.
Pächter aus Niederwaldkirchen
Als Pächter hat Gusenbauer Andreas Knollmayr aus Niederwaldkirchen gewonnen. Der junge Unternehmer hat familiären Hintergrund und eigene Erfahrung als Lebensmittel-Kaufmann. Mit mehreren Partnern hat er in Ottensheim den Lebensmittelhandel Zur Berta aufgebaut, der überwiegend biologische und regionale Produkte anbietet. „Dabei habe ich auch Karl Gusenbauer kennengelernt“, berichtet Knollmayr.
Schluss mit Hühnervolk
Als Pächter die Teigwarenerzeugung zu übernehmen, „hat sich angeboten und es hat gepasst“, sagt er. Mit seiner Lebensgefährtin wird er nach Hirtlhof ziehen und den Betrieb in gewohntem Umfang und mit den etwa zehn derzeitigen Mitarbeitern weiterführen. Für den Umbau in seinem Firmen- und Wohngebäude ist Karl Gusenbauer zuständig. „Mit den Hühnern werden wir aufhören, das wäre zu viel Neuland für mich“, meint der junge Pächter. Die Eier fürs Nudelmachen werden zugekauft. Auch die Lohnfertigung soll weiterlaufen. Die Ab-Hof-Vermarktung will Andreas Knollmayr ausbauen, ein Umstand, der auch Karl und Carola Hitzker von der Fleischhauerei Fröhlich zugute kommt.
Fleischhauerei übersiedelt
Ihr Betrieb übersiedelt vom derzeitigen, an Spar verkauften Standort an der Ortseinfahrt von Bad Zell, ebenfalls zu Gusenbauer nach Hirtlhof. „Im ehemaligen Hühnerstall werden wir zerlegen und verarbeiten“, berichtet Karl Hitzker. Geschlachtet soll dort nicht werden. „Bis spätestens Herbst 2018 möchten wir umziehen“, sagt Carola Hitzker. „Wenn die Qualität stimmt, fahren die Leute überall zum Einkaufen hin“, ist sie überzeugt.
Spar-Direktor: Investition in Zukunft
„Der Kauf des Fleischhauerei-Areals war eine Investition in die Zukunft“, zerstreut Jakob Leitner, Geschäftsführer der oö. Spar-Zentrale in Marchtrenk, Gerüchte über den Bau eines Eurospar-Markts. Es sei Spar nur um die Sicherung des Grundstücks gegangen, zumindest in den kommenden fünf Jahren sei an einen Aus- oder Neubau des bestehenden Spar-Marktes in Bad Zell nicht gedacht. Dass der Konzern gerade im Bezirk Freistadt derzeit stark investiert, stehe jedoch außer Frage. „In Tragwein wird der Markt voraussichtlich im Herbst 2018 in Betrieb gehen, in Unterweißenbach ist der nagelneue Spar Gerner bereits eröffnet“, berichtet Leitner. Regionalität, so der Geschäftsführer weiter, spiele für Spar eine große Rolle, sowohl was die Standorte als auch das Sortiment betreffe. „Dass wir in Unterweißenbach im Zentrum geblieben sind, war atypisch, aber wir haben dem Wunsch trotzdem gerne entsprochen, zumal auch die Parkplatz-Frage gut gelöst worden ist.“
Spar an Standort Schönau interessiert
Was einen möglichen Spar-Neubau in der Gemeinde Schönau betrifft, seien laut Jakob Leitner noch viele Hürden zu nehmen. „Seitens der Gemeinde ist der Wille nach einem modernen Nahversorger da, derzeit ist aber noch nichts fixiert. Die Gespräche sind noch im Laufen“, sagt der Geschäftsführer gegenüber Tips.
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