Frage nach der Zukunft des Freistädter Frauenteichs
FREISTADT. Nachdem durch ein technisches Gutachten geklärt ist, dass es sich beim Schlamm im Frauenteich nicht um giftigen Sondernmüll, sondern um kompostähnliche Biomasse handelt, beschäftigt den Gemeinderat die Frage über die Zukunft des Freistädter Wahrzeichens.
Vor knapp einem Jahr wurde der Frauenteich ausgefischt, später langsam abgelassen und das Mauerwerk saniert. Mittlerweile ist der Teich wieder eingelassen und hat seinen üblichen Wasserstand erreicht. Lange war unklar, woraus der Schlamm aus dem Frauenteich besteht.
„Die technische Abklärung, ob der Frauenteich-Schlamm als Altlast zu qualifizieren und unter dementsprechend strengen und teuren Auflagen zu entsorgen ist, gestaltete sich schwieriger und langwieriger als gedacht“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP). Sie informierte die Mitglieder des Gemeinderates bei der Sitzung am vergangenen Montag über die Stellungnahme der Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft (Land OÖ).
Biomasse, kein Sondermüll
„Aus abfallrechtlicher Sicht spreche nichts gegen die Belassung bzw. die Umlagerung der Sedimente im Frauenteich Freistadt, heißt es darin. Es ist also nicht nötig, den Teich unter sehr kostenintensiven Auflagen vollständig auszuräumen“, so Paruta-Teufer.
„Das Beprobungsgutachten des Aushubs ergab einen erhöhten Anteil an sogenannter roter Organik. Es handelt sich hierbei nicht um giftigen Sondermüll, sondern um kompostähnliche Biomasse“, ergänzt Vizebürgermeister Christian Gratzl (SPÖ). „Es bestand bzw. besteht zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.“
Alle Freistädter dürfen und sollen mitreden
„Nun können wir mit den Planungsarbeiten für das künftige Erscheinungsbild des Frauenteichs beginnen“, sagt die Bürgermeisterin und verspricht, die Freistädter in die Entscheidung über die Zukunft des Frauenteichs einzubeziehen.
„Der Frauenteich ist ein Wahrzeichen Freistadts und muss in Zukunft als Teich bestehen bleiben. Welche Möglichkeiten der Nutzung bzw Gestaltung es gibt, wird uns in nächster Zeit intensiv beschäftigen. Die Planungsphase startet - klar ist, dass die Bevölkerung dabei eingebunden werden muss“, unterstreicht Vizebürgermeister Gratzl.
Gemeinderat lehnt Volksbefragung zu Frauenteich ab
WIFF-Fraktionsobmann Rainer Widmann blitzte in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit dem Antrag für eine Volksbefragung zum Frauenteich ab. Konkret wollte Widmann eine Volksbefragung am 1. März 2020 mit dem Wortlaut „Soll der Frauenteich in seiner derzeitigen Form und Funktion erhalten werden?“ beantragen. „Eine Volksbefragung wäre echte Basisdemokratie. Das hat der Gemeinderat aber verhindert“, ärgert sich Widmann. Für die Bürgerliste WIFF jedenfalls ist ein ein Auflassen des Teiches undenkbar: „Der Teich gehört untrennbar zum historischen Stadtbild und dient auch den Fischern und Eisstockschützen.“
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