
HAGENBERG. Den „Geist in der Maschine“ aufzuwecken und zum vorausschauenden Denken zu bringen, um industrielle Fertigung, Lagerung und Transport effizienter zu gestalten, ist Ziel einer neuen Forschungseinrichtung am FH-Campus Hagenberg.
Im am Mittwoch feierlich eröffneten Josef Ressel Zentrum für adaptive Optimierung in dynamischen Umgebungen (adaptOp) arbeiten Mitarbeiter/innen der FH OÖ-Forschungsgruppe HEAL (Heuristic and Evolutionary Algorithms Laboratory) mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung an Optimierungsverfahren, die laufend mitlernen und sich so selbst an die Zukunft anpassen können.
Wirtschaftsministerium fördert Spitzenforschung
„Mit der Entwicklung von adaptiven Optimierungsverfahren können Herausforderungen frühzeitig erkannt und Prozesse besser gesteuert werden. Damit betreibt die FH OÖ mit ihren Partnern zukunftsweisende Spitzenforschung und leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in unserer Wirtschaft“, sagt Elisabeth Udolf-Strobl, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). Ihr Ministerium und die Unternehmenspartner fördern das neue Ressel Zentrum mit insgesamt rund 1,6 Mio. Euro.
Innovationen für Oberösterreichs Wirtschaft
„Industrielle Fertigung und Logistik sind besonders in unserem produktionsstarken Bundesland Oberösterreich zentrale Faktoren. Mit dem neuen Josef Ressel Zentrum ist der FH OÖ-Standort Hagenberg einmal mehr Innovationstreiber in Sachen Digitalisierung und kann unserer Industrie einen enormen Wettbewerbsvorteil und Qualitätsvorsprung sichern. Oberösterreich verfügt damit bereits über sechs von insgesamt 14 Josef Ressel Zentren österreichweit, das sind mehr als 40 Prozent aller Josef Ressel Zentren in ganz Österreich“, betonte Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner bei der Eröffnung.
Starke Partner aus Forschung und Industrie
Geforscht wird im neuen Ressel Zentrum gemeinsam mit wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen der Universität Wien unter der Leitung von Karl Dörner. „Sie werden uns wesentlich im Bereich der innerbetrieblichen Transportoptimierung unterstützen, während wir in Hagenberg unsere Expertise in Sachen Produktionsplanung und Lageroptimierung beisteuern“, sagt Zentrumsleiter Stefan Wagner. Partnerunternehmen sind voestalpine Stahl GmbH, Logistik Service GmbH (LogServ), Industrie-Logistik-Linz GmbH und LiSEC Austria GmbH. Sie wollen in Zusammenarbeit mit der FH OÖ und Universität Wien die Steuerung der Produktion, der Lagerung und des Materialtransports bei der Herstellung von Stahl und Flachglas entscheidend verbessern.
Bisher vier Josef Ressel Zentren an Fakultät
„Wir starten mit adaptOp bereits das vierte Josef Ressel Zentrum an unserer Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg, ein deutliches Zeichen für die hohe Qualität unserer Forschung“, freut sich FH OÖ-Geschäftsführer Gerald Reisinger. 2008 wurde in Hagenberg eines der ersten drei Josef Ressel Zentren Österreichs, Heureka! für Heuristische Optimierung, eröffnet. 2013 folgte das Ressel Zentrum für User-friendly Secure Mobile Environments und 2018 jenes für Symbolische Regression, kurz SymReg genannt.
Über die Josef Ressel Zentren
In Josef Ressel Zentren wird anwendungsorientierte Forschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Forscher kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best Practice Beispiel. Josef Ressel Zentren werden vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.