Zu weit weg vom Schuss: Wirtschaftskammer Freistadt fordert Verlegung des Bahnhofs Freistadt
FREISTADT. Wer in Freistadt mit dem Zug ankommt und ins Stadtzentrum möchte, sollte gut zu Fuß sein und für die gut vier Kilometer rund eine Stunde Gehzeit einplanen, denn es gibt keine öffentliche Verkehrsverbindung. Die WKO Freistadt fordert deswegen statt der geplanten Sanierung des Bahnhofs Freistadt eine Verlegung.
Der Bahnhof Freistadt liegt weitab vom Schuss. „Kaum eine Bezirksstadt in Österreich hat ihren Bahnhof derart weit vom Stadtzentrum entfernt wie Freistadt. Vier Kilometer Entfernung bedeuten fast eine Stunde Gehzeit. Öffentliche Verkehrsverbindungen auf der Strecke? Nein, die existieren nicht. Ohne Individualverkehr mit Citymobil oder Taxi geht da also gar nichts“, heißt es von Seiten der WKO Freistadt. Christian Naderer, Obmann der WKO Freistadt: „Das ist untragbar. Feine aufstrebende Bezirksstadt, Messestadt, Einkaufsstadt, Schulstadt, Tourismusstadt braucht es einen neuen Zugang.“
Neuer Standort beim Betriebsbaugebiet Freistadt Süd
Die WKO Freistadt fordert deshalb ein Aussetzen der Planung für die Sanierung des bestehenden Bahnhofs. Ein Gipfelgespräch sollte baldmöglich anberaumt werden, in dem alle Interessierten Ideen darlegen können, wie und wo genau eine zukunftsweisende Ein- und Ausstiegsstelle für Personen geschaffen werden soll.
„Der angedachte neue Standort im Bereich des Betriebsbaugebiets Freistadt Süd mit der neuen Park & Ride-Anlage, dem Anschluss an das öffentliche Bussystem und der Lage direkt an der S10 - Auffahrt erscheint jedenfalls hochinteressant. Zusätzlich ist dort das Klinikum Freistadt als größter Arbeitgeber ein wichtiger Frequenzpunkt“, hat die WKO gleich einen Vorschlag parat.
Heidemarie Pöschko, Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft: „Wir registrieren von verschiedenen Bevölkerungsgruppen großes Interesse an einer neuen und zukunftsorientierten Mobilitäts-Drehscheibe. Wir sollten Ideen bündeln und uns gemeinsam dafür einsetzen.“
Verbesserung für Pendler
Die S 10 hat Freistadt einen Entwicklungsschub beschert „Unser massiver Einsatz für die S10 macht sich schwer bezahlt, wie keine andere Infrastrukturmaßnahme in den letzten 50 Jahren. Doch wo bleibt der Ausbau der Summerauerbahn, der parallel zur S10 seit vielen Jahren versprochen wird?“ fragt Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt.
„Wir sehen die Summerauerbahn als wichtige Infrastruktur für die vielen Pendler, in Kombination mit der neuen Schnellbahn Pregarten–Gallneukirchen-Linz. Eine Fahrzeit mit der Bahn von Freistadt nach Linz beträgt derzeit mehr als 60 Minuten und sollte mittelfristig mit einem Umstieg in Pregarten auf die Schnellbahn etwa auf die Hälfte verkürzt werden können. Da ist ein attraktiver Zustieg in Freistadt unabdingbar.“
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