Neuer Eigentümer der Unimarkt-Gruppe: "Das Unternehmer-Gen in Königswiesen mitbekommen"
KÖNIGSWIESEN. Einen Lebenstraum hat sich Andreas Haider mit der Übernahme der Lebensmittel-Handelskette Unimarkt erfüllt. Der neue „Herr“ über eine Unternehmensgruppe mit 1.336 Mitarbeitern und einem Umsatz von 440 Millionen Euro (2020) vergisst bei allem Erfolg seine Herkunft aus dem unteren Mühlviertel nicht. „In meinem Heimatort Königswiesen habe ich das unternehmerische Gen mitbekommen“, sagt Haider im Tips-Gespräch.
Es war keine Kaufmannsfamilie, in die Andreas Haider hineingeboren wurde. „Meine Eltern stammten beide von einer Landwirtschaft ab und haben in Königswiesen ihr Haus gebaut“, erzählt der neue Alleineigentümer der Unimarkt-Gruppe. Vor allem die Mutter, die das dem Elternhaus benachbarte Karlingerhaus mit aufbaute, prägte den späteren Berufswunsch des Sohnes. „Das Karlingerhaus war ihr Lebensinhalt, durch sie habe ich Zugang zum unternehmerischen Gen bekommen“, sagt Andreas Haider. Mit einer Lehre als Großhandelskaufmann bei der Firma Altzinger in Perg begann dann seine berufliche Laufbahn. Während der Bundesheer-Zeit absolvierte Haider auch die Prüfung zum Bürokaufmann. „Mit 20, 21 Jahren war ich dann bei Altzinger schon im Außendienst unterwegs.“ Als der Lebensmittelbereich an die Firma Pfeiffer abgegeben wurde, ging Andreas Haider mit. „Es hätte mir nichts Besseres passieren können, ich war 22 und konnte an der ganzen Entwicklung des Unternehmens teilhaben“, blickt der Unternehmer zurück.
Studium mit 30 begonnen
In seinem dritten Lebensjahrzehnt absolvierte Andres Haider sehr viele Ausbildungen. Die Studienberechtigungsprüfung an der Johannes Kepler Universität war ebenso dabei wie die Unternehmensberaterprüfung. „Dabei ist es mir sehr gut gegangen, ich habe bemerkt, das ist ganz meins!“, sagt der heute 52-Jährige. Das Studium der Betriebswirtschaft nahm er mit 30 Jahren an der Fern-Fachhochschule Hamburg in Angriff, parallel zu seiner Wochenarbeitszeit von 60 bis 70 Stunden. „Aber wenn man für etwas brennt, dann schafft man das auch - ich bin bei keiner einzigen Prüfung durchgefallen.“
Regionales in der „Unimarkt-DNA“ verankert
Mit der Übernahme der Unimarkt Gruppe ging für Andreas Haider ein Lebenstraum in Erfüllung. Regionalität spielt in seinem Erfolgskonzept für die Lebensmittelhandelskette eine große Rolle. „Regionale Produkte haben mich von der Kindheit an begleitet, meine Großeltern haben auf ihren Höfen selbst Lebensmittel erzeugt, meine Mutter hatte ihren Garten und hat im Karlingerhaus oft für 60, 70 Leute mit regional erzeugten Produkten gekocht - das prägt einen“, verweist Haider auf seine „solide Grundeinstellung für Regionales“, die er bei Unimarkt quasi in der Unternehmens-DNA verankert hat.
„Bin kein Städter geworden“
Die Liebe zum Land hat Haider trotz vieler Jahre in der Stadt nicht verloren. „Ich bin früh nach Perg überseidelt, später mit 22 nach Linz, aber es hat mich zurück ins Mühlviertel gezogen, ich bin kein Städter geworden.“ Mit seiner langjährigen Partnerin hat er in Schwertberg ein Haus gebaut, das beruflich sehr engagierte Paar ist kinderlos. Zu seiner Heimatgemeinde Königswiesen hat Andreas Haider noch guten Kontakt. „Meine Schwester lebt dort mit ihrer Familie in unserem Elternhaus, ich habe auch gute Freunde und Bekannte in Königswiesen.“
Pioniere der Regionalität
Die regionale Entwicklungsarbeit der Mühlviertler Alm verfolgt der neue Unimarkt-Chef mit Interesse und Begeisterung. „Ich kenne die Alm-Arbeit und ihre Protagonisten seit vielen Jahren, wir waren ja auch mit den Urkraft-Produkten Pioniere der Regionalität, der Unimarkt war sicher einer der ersten Großkunden von Holzmann Eiern. Und ich bin sicher, dass die Region auch in Zukunft noch sehr viel Potenzial hat.“
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