Arbeitsmarkt im Bezirk Freistadt: viele freie Arbeitsplätze, sehr wenige Arbeitslose
BEZIRK FREISTADT. Mit Ende November ist die Arbeitslosenquote im Bezirk Freistadt wieder um 0,4 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent gesunken und liegt damit im Oberösterreich-Vergleich hinter Rohrbach an hervorragender zweiter Stelle.
„Immer wieder fragen mich Unternehmensvertreter, die händeringend nach zusätzlichen Arbeitskräften suchen, wo denn die Arbeitslosen der vergangenen Monate hingekommen seien. Die einfache Antwort: Sie arbeiten“, sagt AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer. Ein klarer Beweis dafür ist, seiner Expertise nach, der Anstieg der Beschäftigungszahlen. Im Vergleich zum September 2019, der auch schon sehr gute Beschäftigungsmöglichkeiten bot und in dem Corona noch keine Rolle spielte, stiegen diese im Bezirk Freistadt um mehr als 2.200 (!) Personen.
Bedarf an neuen Arbeitskräften weiterhin hoch
Gleichzeitig ist der Bedarf an neuen Arbeitskräften in den Freistädter Unternehmen weiterhin ungebrochen hoch. 710 offene Stellen entsprechen einem Anstieg von über 17 Prozent gegenüber November 2021. Dem gegenüber stehen 656 Arbeitslose. Daher sind Unternehmen gut beraten, auch Personen, die auf dem ersten Blick nicht gleich die erste Wahl sind, nicht vorzeitig aus dem Bewerbungsprozess auszuscheiden. „Unternehmen, die überprüfen wollen, inwieweit eine Person ins Unternehmen passt, unterstützen wir im Rahmen einer Arbeitserprobung. Wenn Ältere oder Langzeitarbeitslose eingestellt werden, unterstützt das AMS am Anfang der Beschäftigung auch noch mit großzügigen Einstellbeihilfen,“ sagt Freistadts AMS Chef.
Lehrstellenmarkt: Die Rechnung „wenige Lehrlinge, viele offene Lehrstellen“ geht sich nicht aus
262 offen Lehrstellen sind derzeit von den Freistädter Unternehmen beim AMS gemeldet. 79 davon ab sofort besetzbar, der Rest ab Sommer 2023. Denen stehen 182 Lehrstellensuchende gegenüber – 164 davon besuchen derzeit noch das letzte Jahr der Pflichtschule und suchen bereits jetzt einen Ausbildungsplatz ab Juli 2023.
„Schon rein rechnerisch geht es sich also nicht aus, dass jedes Unternehmen Lehrlinge im gewünschter Anzahl bekommt. Da Lehrlinge die Fachkräfte der Zukunft sind und sie damit ein wesentlicher Faktor für die Sicherung vieler Arbeitsstandorte im Bezirk sind, appelliere ich an alle Jugendlichen und auch deren Eltern, die ja für die Wahl der Lehrstelle ihrer Kinder mitverantwortlich sind, sich immer zuerst das Angebot in der Region anzusehen. Die Chancen den Wunschlehrberuf quasi direkt vor der Haustür bzw. ohne langes Pendeln, zu finden, stehen derzeit so gut, wie nie“ sagt Rudlstorfer.
Die meisten offenen Lehrstellen gibt es momentan in den Fremdenverkehrsberufen (62), in den Metall- und Elektroberufen (56), im Handel (44), in den Bauberufen (38), in den holzverarbeitenden Berufen (17) und in den Büroberufen (15).
Offene Stellen nach Berufen
Für Unternehmen ist es auf Grund des geringen freien Arbeitskräftepotenzials weiterhin extrem schwierig, passende Arbeitskräfte zu finden. „Den 710 offenen Stellen stehen nur 656 Arbeitsuchende gegenüber, von denen 116 bereits über eine Einstellzusage verfügen, und deshalb für eine Vermittlung nicht zur Verfügung stehen“, sagt der Freistädter AMS Chef. Die meisten offenen Stellen gibt es derzeit in technischen Berufen (104), im Handel (102), in Metall- und Elektroberufen (82), in den Gesundheitsberufen (70), in Büroberufen (63), in den Fremdenverkehrsberufen (60) und in den Bauberufen (47).
„Dass auch von den Bauunternehmen des Bezirks weiterhin verstärkt Personal gesucht wird, zeigt, dass auch diese Branche bei uns offensichtlich weiterhin sehr gut ausgelastet ist. Auch die Arbeitslosenzahlen von Personen aus dem Baugewerbe entsprechen denen der Vorjahre“, sagt Rudlstorfer.
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