Summerauerstraße in Rainbach: Anrainer wollen endlich einen Schutzweg
RAINBACH/MKR. Kindergarten, Seniorenheim und Betreutes Wohnen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft direkt an der Summerauerstraße. Diese ist eine Landesstraße und entsprechend rollt der Verkehr. Anrainer erneuern deshalb ihre Forderung nach einem Schutzweg.
Katharina Janko ist 87 Jahre alt und, auch wenn sie am Stock geht, noch einigermaßen gut zu Fuß. Sie wohnt seit zwei Jahren im Betreuten Wohnen in der Summerauerstraße. Ein täglicher kleiner Spaziergang mit Nordic Walking Stöcken ist für die Seniorin Pflicht, da ist sie eisern.
„Das mache ich, damit ich an die frische Luft komme und den Kreislauf auf Touren bringe“, sagt Katharina Janko. Doch jedes Mal, wenn sie auf ihrem Spaziergang die Summerauerstraße queren muss, hat sie ein ungutes Gefühl. „Auf der Summeraustraße ist viel Verkehr und es fahren auch viele Lkw. Oft sind die Fahrzeuge zu schnell unterwegs. Über diese Straße zu gehen, fühlt sich für mich nicht sicher an“, sagt sie.
„Ein Zebrastreifen würde mir mehr Sicherheit geben. Und auch den anderen Bewohnern vom Betreuten Wohnen, die spazieren oder einkaufen gehen.“
„Wollen sicher queren“
Auch Martina Franz-Röbl, die direkt an der Summerauerstraße wohnt, kennt das Verkehrsaufkommen und die Verkehrssituation vor Ort bestens. Als Mama eines kleinen Sohnes, den sie morgens immer in den schräg gegenüberliegenden Kindergarten bringt, würde auch sie sich Verkehrssicherheitsmaßnahmen in der Summerauerstraße wünschen.
„Den Summerauerberg runter geben viele Fahrzeuglenker Gas und bergauf erst recht. Viele fahren mehr als die erlaubten 50 km/h, und selbst 50 km/h sind noch zu schnell, wenn ich mit einem Kind dort über die Straße gehen möchte. Wir wollen die Straße sicher queren können“, sagt die Anrainerin.
Martina Franz-Röbl gibt auch noch zu bedenken, dass täglich um die 30 Schulkinder von den Siedlungen entlang der Summerauerstraße am Gehsteig in die Schulen oder zu einer der Bushaltestelle gehen.
Sie schlägt vor: „Ein Schutzweg im Bereich Kindergarten, Betreutes Wohnen und Seniorenheim wäre sehr wünschenswert. Ein zusätzliches Tempolimit von 30 km/h würde die gesamte Summerauerstraße noch sicherer machen.“
Arbeitsgruppe gegründet
Eine Arbeitsgruppe, die sich mit verschiedenen Verkehrssicherheitsmaßnahmen befassen wird, wurde nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss bereits eingerichtet. Arbeitskreisleiter Klaus Reichinger sagt: „Jeder Gemeindebürger kann sein Anliegen, was Gefahrenstellen im Verkehr betrifft, bei mir oder am Gemeindeamt deponieren. In Zusammenarbeit mit der Behörde werden wir uns mit den Anliegen befassen. Die Summerauerstraße hat dabei aber höchste Priorität. In der Sache muss endlich was weitergehen.“
So einfach ist die Sache nicht
Wer denkt, so ein Zebrastreifen sei schnell aufgemalt, das könne doch keine so große Hexerei sein, wird vom Sachverständigendienst des Landes OÖ eines Besseren belehrt. Es muss eine Vielzahl an verkehrstechnischen Richtlinien sowie an baulichen Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Errichtung eines Schutzweges gerechtfertigt bzw. umsetzbar ist.
Mehrere Lokalaugenscheine
Bislang hat die Bezirkshauptmannschaft Freistadt noch kein neuerliches Ansuchen der Gemeinde erhalten, einen Schutzweg zu prüfen. „Wir haben aber in den vergangenen Jahren in der Summerauerstraße bereits mehrmals verdeckte Geschwindigkeitsmessungen und Lokalaugenscheine mit Sachverständigen durchgeführt. Die Situation wurde umfassend und aus allen Blickwinkeln begutachtet“, sagt Bernhard Klein, Leiter der Abteilung Sicherheit und Verkehr in der Bezirkshauptmannschaft Freistadt.
„Vor zwei Jahren war etwa ein Schutzweg im Bereich Gasthaus Maurerwirt-Geschäft Nah&Frisch im Gespräch, das ist jedoch schon allein an der Sichtbeziehung zwischen den herannahenden Fahrzeugen und den querenden Fußgehern gescheitert“, so Klein.
Verkehrstechnische und rechtliche Gründe
„Bei allem Verständnis für die Anrainer und Fußgeher muss auch gesagt werden, dass insbesondere auf Landesstraßen auch die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs zu berücksichtigen sind und es leider aus verkehrstechnischen und rechtlichen Gründen nicht immer möglich ist, einen Schutzweg oder ein Tempolimit einzurichten“, sagt Klein.
Seiner Erfahrung nach sei eine sichtbare Geschwindigkeitsmesstafel – aktuell ist eine solche bei der Kreuzung Kindergarten/Seniorenheim aufgestellt – ein hilfreiches Mittel, um die Fahrzeuglenker einzubremsen und an das Tempolimit zu erinnern.
Geschwindigkeitsmesstafel beim Kindergarten
Diese von der Gemeinde aufgestellte Messtafel zeige auch deutlich Wirkung, wie Vizebürgermeister Gottfried Blumauer bestätigt. Er sagt: „Vonseiten der Gemeinde würde nichts gegen einen Schutzweg auf der Summerauerstraße sprechen. Nachdem es sich aber um eine Landesstraße handelt, steht das Errichten eines Schutzwegs nicht im Ermessen der Gemeinde. Wir behalten die Thematik aber weiter im Fokus, der Arbeitskreis und der Bauausschuss werden sich mit der Problematik eingehend befassen.“
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